Tiere und Fleischessen im Islam
Die Wahrheit über das sogenannte Halal-Fleisch
Fotograf: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons
Ist Fleischessen im Islam erlaubt? Ja, ist es. Aber wenn man genauer hinschaut, nur mit vielen Einschränkungen. Eine ganze Liste von Tieren dürfen nicht verzehrt werden. Ebenso sind kranke oder verletzte Tiere nicht erlaubt.
In Sure 5 des Korans, Vers 3, heißt es:
„Verboten ist euch (der Genuß von) Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist, und (der Genuss von) Ersticktem, Erschlagenem, zu Tode Gestürztem oder Gestoßenem, und was von einem wilden Tier gerissen worden ist – außer dem, was ihr schlachtet.“
Auch beim Töten (Schächten genannt) gibt es viele strenge Regeln. Die Tiere mussten zuvor gut behandelt worden sein. Bei der Schlachtung müssen sie gesund und sauber sein. Sie dürfen keine Angst haben. Das bedeutet beispielsweise, dass das eine Tier nicht mitbekommen darf, wie ein anderes Tier zuvor getötet wurde. Sie sollen kein Blut riechen oder irgendetwas sehen, was sie ängstlich macht.
Nachdem das Tier behutsam auf die Seite gelegt wurde, wird ihm mit einem rasiermesserscharfen Messer schnell und gekonnt die Kehle aufgeschnitten. Sie sollen das Messer dabei gar nicht zu Gesicht bekommen. Wenn das Messer sehr scharf ist, ist der Schmerz gering. (Manchmal bemerken Männer beim Rasieren gar nicht, wie sie sich mit ihrer Rasierklinge geschnitten haben.) Bei einem sachkundigen Schnitt strömt sofort Blut, welches zum Gehirn will, aus dem Hals und das Tier wird schon nach wenigen Sekunden bewusstlos. Das ordnungsgemäße Schächten ist somit eine tatsächlich schmerzreduzierte Methode ein Tier zu töten.
Eine weitere Regel ist aber noch sehr wichtig: Bevor das Messer angesetzt wird, muss der Schlachter, der ein ernsthaft praktizierender Muslim sein muss, dem Tier den Namen Allahs ins Ohr hineinsprechen. Auf diese Weise soll das Tier noch einen letzten Segen bekommen und die Konsumenten sollen sich daran erinnern, dass dieses Tier ein Geschöpf Allahs gewesen ist, das nun sein Leben hergegeben hat, also eine Art Dank- und Respekterweisung. Wenn alle diese Regeln beachtet werden, wird das Fleisch als ḥalāl (حلال , erlaubt) bezeichnet, andernfalls ist es harām (حرام , verboten).
Die traurige Wahrheit ist, dass die meisten Muslime sich nicht an diese Vorschriften halten. Viele Muslime, mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, haben mir das persönlich bestätigt. In hiesigen orientalischen Lebensmittelmärkten gibt es zwar allerhand sogenanntes „Halal-Fleisch“ (für Muslime erlaubtes Fleisch) zu kaufen, aber nur die wenigsten machen sich die Mühe, herauszufinden, ob die Tiere tatsächlich nach den oben beschriebenen islamischen Vorschriften geschächtet werden. Im hektischen, industriellen Akkord werden den Tieren häufig mit rostigen, blutigen Messern (oder Maschinen) ihre Kehlen durchgegesägt – manchmal klappt das auch nicht einmal richtig. In einigen Schlachthöfen wird einfach nur eine Audio-Kassette laufen gelassen, auf der hin und wieder der Name Allahs gerufen wird. Das soll dann Halal sein. Es wird dabei ganz vergessen, dass doch ernsthaft-praktizierende Muslime den Akt des Schächtens persönlich durchführen müssen und nicht irgendwelche Maschinen und Audio-Kassetten. Es wird also völlig vergessen, dass nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen sich mit dem Akt des Tötens auseinandersetzen sollen.
Wer es gerne einmal mit eigenen Augen sehen möchte (und starke Nerven besitzt), hier nur eines von vielen traurigen Beispielen, was bereits als Halal bezeichnet wird.
Unterm Strich lautet die Regel: Wenn es sich nicht um ordnungsgemäßes Halal-Fleisch handelt, darf ein ernsthafter Muslim dieses Fleisch auch nicht essen. Andernfalls ist dieses Fleisch „haram“, verboten. Ernsthafte Muslime müssen dann, solange kein Halal-Fleisch auffindbar ist, vegetarisch leben.
Mit anderen Worten, das Fleischessen wird einem im Islam nicht gerade leicht gemacht. Es ist eher mit vielen Einschränkungen und Regeln verbunden. Und so drängt sich bei einem nachdenklichen Menschen der Verdacht auf, dass Gott (oder meinetwegen Allah) das Fleischessen gar nicht wirklich gutheißt, da es schließlich immer mit einem gewissen Grad an Gewalt und Leid verbunden ist.
Da viele Menschen aber nicht auf Fleisch verzichten wollen, sollen diese islamischen Regeln helfen,
- damit der Fleischkonsum nicht ausartet und somit kein unbegrenztes Töten stattfindet (wie es aber heute leider schon der Fall ist. Jedes Jahr werden weltweit 70.000.000 Millionen Tiere getötet!)
- damit der Mensch langsam auf den Gedanken kommt, dass das Fleischessen und damit verbundene Tiere-töten eine insgesamt grausame und abscheuliche Handlung ist. (Wir möchten auf unserer Website auf grauenhafte Fotos und Videos verzichten, die diese Tatsache unumstößlich klarstellen. Wer Zweifel hat, darf sich gerne einmal bei Google, YouTube & Co. umschauen. Hier nur ein Beispiel was passiert, wenn man „Schächten“ auf YouTube eingibt.)
In vielen Gesprächen, die ich mit Muslimen geführt habe, wurde mir immer wieder versucht zu erklären, warum man als Muslime Fleischessen soll. Also nicht nur darf, sondern soll! Sie sagen, Allah hätte es erlaubt und deshalb soll man es auch machen, so die Argumentation.
Aber Moment! Seit wann sind dürfen und sollen dasselbe?!? Leider wird hier eine „Erlaubnis“ zum Fleischessen immer gerne mit einer „Aufforderung“ verwechselt. Doch eine Erlaubnis ist noch lange keine Aufforderung!
Im Grunde sind es wir Menschen, die um jeden Preis Fleisch essen wollen. Wir versuchen dann eine Begründung zusammenzuschustern, dass doch nicht wir, sondern vielmehr Gott/Allah uns regelrecht dazu auffordert, Fleisch zu konsumieren. Auch bei vielen Christen habe ich eine ähnliche Argumentationsstrategie immer wieder zu hören bekommen. Was eigentlich eigenartig ist. Es gibt so viele Koran-Stellen, wo Allah immer wieder als „der Barmherzige“ angerufen wird. Leider tun sich viele Muslime schwer darin, die schwächeren, hilfloseren Lebewesen in diese Barmherzigkeit mit einzubeziehen.
Tatsächlich ist im Islam ganz konkret von Mitgefühl und Barmherzigkeit gegenüber Tieren die Rede. In einem allgemein bekannten Hadith heißt es:
„Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sprach: ´Während einmal ein Mann unterwegs war, spürte er den starken Durst. Er fand einen Wasserbrunnen, kletterte darin hinab und trank davon. Als er wieder draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge herausging und vor starkem Durst an den Sand leckte. Der Mann sprach zu sich: Der Hund wurde vom starkem Durst genauso befallen wie ich vorher. So kletterte er noch einmal in den Brunnen hinab, füllte seinen Schuh mit Wasser, hielt diesen mit dem Mund, kletterte hinauf und tränkte den Hund. Da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm seine Sünden.´ Da fragten einige Gefährten des Propheten: ´O Gesandter Allahs, erhalten wir auch einen Lohn von Allah wegen der Tiere?!´ Der Prophet antwortete: ´Ja, wegen jedem Lebewesen gibt es Lohn.“
„Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtet auch: „Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sprach: ´Eine Prostituierte sah einen Hund an einem heißen Tag, der um einen Wasserbrunnen umherging und dessen Zunge aus Durst heraushing. Da zog sie für ihn das Wasser mit ihrem Schuh heraus. Für dieses wurde ihr die Sünden vergeben.´“ Gleich dazu berichtet Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sprach: ´Eine Frau wurde wegen einer Katze bestraft, denn sie hatte ihr weder Futter, noch Wasser zu trinken gegeben noch hatte sie sie freilaufen lassen, damit sie von den Tierchen der Erde hätte fressen können.´“
Bei dieser Anekdote ist von einem Aufruf Tiere zu töten und zu essen weit und breit nichts zu finden. Ganz im Gegenteil! Lässt sich im Angesicht dieser Geschichte eine gewaltfreie, vegetarische Lebensweise nicht vielmehr hervorragend vereinbaren? Doch leider sehen dass viele Islam-Anhänger ganz anders. Hier ein Diskussionsausschnitt, den ich vor Kurzem mit einem Muslimen auf Facebook gehabt hatte:
Glücklicherweise gibt es aber auch immer mehr Muslime, bei denen das Thema „Mitgefühl gegenüber Tieren“ und der damit verbundenen gewaltfreien Ernährungsweise endlich angekommen ist. Hier ein Beispiel:
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Info: Alle hier abgebildeten Screenshots sind keine Privatunterhaltungen, sondern stammen aus einem öffentlichem Diskussionsforum!
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Der berühmte kurdische Popsänger Ronican singt ein Klagelied an Allah bei uns im Tempelraum (Nienburg, 2008). Danach bekommt er von uns einen Teller mit vegetarischem Prasadam (zu Krishna geweihte Speise).
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99 Namen Allahs, 1000 Namen Vishnus
Eine Muslima will wissen, wer Krishna ist
Category: Interreligiös, Kuhschutz, Shiva & Param
Muslime machen aus ihrer Religion ein Gefängnis von Regeln(Von Dürfen und Nicht-Dürfen, Von Müssen und nicht-Müssen,…), statt auf Gerechtigkeit zu achten. Wir Muslime sollten den Aspekt der Gerechtigkeit niemals vergessen. Denn es ist der größte Stützpfeiler im Islam(Oder ist unser Prophet(s.a.w.s.) und Allah(s.w.t.) ungerechter? Ist der Islam nicht Gerechtigkeit und Frieden?)
Natürlich zählt der Respekt zu Tieren auch dazu.
Liebe Mitmenschen,
Ich habe angefangen mich vegan zu ernähren, weil ich als überzeugte
Muslima, es ethisch und moralisch mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, dass
Tiere heutzutage so gezüchtet, gehalten, geschlachtet und konsumiert werden. Das entspricht nicht der Richtlinien und der Ideologie des Islams, dem ich mich zuwende.
LG
Hallo Dina,
Wild gefangenen Fisch könntest du essen, der ist artgerecht aufgewachsen und hat sich artgerecht ernährt.
Wie die getötet weesen weis ich nicht,kann man bestimmt im internet finden.
Eier mindestens aus biohaltung könnte man noch erwähnen die hühner werden für gewöhnlich auf einer freien fläche gehalten.
Vielleicht weeden die aber auch nicht so lieb behandelt.
Insekten wären aucg noch erwähnenswert, ich weis aber nicht ob das vielleicht verboten ist.
Die Vaishnavas essen keine Fische, weil sie sich unter Wasser befinden, nicht hören können, und sich somit in der Erscheinungsweise der Unwissenheit befinden. Unser Bewusstsein wird somit durch den Verzehr getrübt. Auch zeigen sie klare Symptome des Nicht-sterben-wollens, wenn man sie fängt.