Zwiebeln und Knoblauch im Bhakti-Yoga
Warum wir manches Gewächs nicht in Krishnas Küche verwenden
von KURMA DASA –
Eine der mir am häufigsten gestellten Fragen ist: „Warum isst du kein Knoblauch und keine Zwiebeln?“
Hier ist meine kurze Antwort: Als Anhänger Krishnas und praktizierender Bhakti-Yogi, esse ich weder Knoblauch noch Zwiebeln, weil sie nicht zu Krishna geopfert werden können.
Hier ist meine längere Antwort:
Zwiebeln und Knoblauch sind, wie Sie vielleicht wissen, Mitglieder der botanischen Familie der Alliumarten – zusammen mit Lauch, Schnittlauch und Schalotten.
Nach dem Ayurveda, der klassischen medizinischen Wissenschaft Indiens, werden Lebensmittel in drei Kategorien eingeteilt: Sattvisch, rajasisch und tamasisch, d.h. Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Zwiebeln und Knoblauch, und die anderen Allium-Arten werden als rajasisch und tamasisch eingestuft, was bedeutet, dass sie Leidenschaft und Unwissenheit fördern.
Jene Menschen, die wie ich selbst den reinen brahmanischen Kochstil Indiens pflegen sowie Vaishnavas – Anhänger des Gottes Vishnu, Krishna und Rama – verwenden ausschließlich Lebensmittel sattvischer Natur. Diese Kategorie Lebensmittel umfasst frisches Obst, Gemüse und Kräuter, Milchprodukte, Getreide und Hülsenfrüchte, usw. Insbesondere Vaishnavas vermeiden rajasische oder tamasische Lebensmittel, weil sie nicht geeignet sind, um sie der Altargestalt Gottes anzubieten.
Rajasische und tamasische Lebensmittel werden auch nicht verwendet, weil sie sich nachteilig auf Meditation und Andacht auswirken. „Knoblauch und Zwiebeln sind beide rajasisch und tamasisch und sind Yogis verboten, weil sie das Bewusstsein stärker im Körper verwurzeln“, so die bekannte Ayurveda-Autorität, Dr. Robert E. Svoboda.
Einige Vertreter der westlichen Medizin sagen, dass die Alliumarten spezifische gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Knoblauch wird, zumindest in allopathischen medizinischen Kreisen, als natürliches Antibiotikum geschätzt. Während in den letzten Jahren die scheinbaren kardiovaskulären Auswirkungen von Alliumpflanzen im Detail untersucht wurden, werden die klinischen Auswirkungen des Verzehrs von Zwiebel und Knoblauch immer noch nicht ausreichend verstanden.
Dennoch gibt es viele Dinge über die Schädlichkeit von Knoblauch und Zwiebeln zu sagen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Knoblauch im Rohzustand die schädlichen (und möglicherweise tödlichen) Botulismus Bakterien übertragen kann. Vielleicht lässt sich in diesem Lichte verstehen, warum der römische Dichter Horaz schrieb, Knoblauch sei „schädlicher als Schierling“.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Knoblauch und Zwiebel von Anhängern eines spirituellen Lebensstils vermieden werden, weil sie stimulierend auf das zentrale Nervensystem wirken und das Gelübde des Zölibats stören. Knoblauch ist ein natürliches Aphrodisiakum. Ayurveda empfiehlt es als ein Stärkungsmittel beim Verlust der sexuellen Kraft, sexuelle Schwäche, Impotenz durch Übergenuss von Sex und nervöser Erschöpfung durch ausufernde sexuelle Gewohnheiten. Es wird als besonders nützlich betrachtet im Kampf gegen Altersimpotenz.
Die Taoisten wussten schon vor Jahrtausenden, dass Pflanzen der Allium-Arten schädlich für einen Menschen im gesunden Zustand sind. In seinen Lehren beschrieb ein Weiser namens Tsang Tsze die Alliumpflanzen als die „fünf duftenden oder würzigen Gemüse“ welche einen nachteiligen Effekt auf Leber, Milz, Lunge, Nieren und Herz haben. Insbesondere sind Zwiebeln schädlich für die Lunge, Knoblauch für das Herz, Lauch für die Milz, Schnittlauch für die Leber und Frühlingszwiebeln für die Nieren.
Tsang Tsze sagte, diese scharfen Gemüse enthalten fünf verschiedene Arten von Enzymen, die zu „abstoßenden Atem, extrem üblen Geruch aus Schweiß und Darmbewegungen, Aufregungen, Ängste und Aggressivität,“ führen, vor allem wenn sie roh gegessen werden.
Ähnliche Dinge sind im Ayurveda beschrieben. „Neben schlechtem Atem und Körpergeruch, begünstigen diese (Allium-Arten) Pflanzen Unruhe, Angst und Aggression. Daher sind sie physisch, emotional und mental schädlich ‚.
In den 1980er Jahren hat Dr. Robert C. Beck während seiner Forschungen über die menschliche Gehirnfunktion festgestellt, dass Knoblauch eine nachteilige Wirkung auf das Gehirn hat. Er fand heraus, dass in der Tat Knoblauch giftig für Menschen ist, da seine Sulfon Hydroxylionen die Blut-Hirn-Schranke durchdringen und giftig für Gehirnzellen sind.
Schon in den 1950er-Jahren, so erklärte Dr. Beck, war bekannt, dass Knoblauch die Reaktionszeit von Testpiloten wegen seiner toxischen Wirkung auf die synchronischen Gehirnwellen auf das zwei- bis dreifach reduziert. „Der Flugarzt kam jeden Monat, um uns alle zu erinnern:“ Wagen Sie es nicht bis zu 72 Stunden bevor Sie eines unserer Flugzeuge fliegen Knoblauch anzufassen, denn es verdoppelt oder verdreifacht die Reaktionszeit. Sie sind dreimal langsamer als Sie wären, wenn Sie kein Knoblauch gegessen haben.“
Aus genau dem gleichen Grund wird Knoblauch als schädlich für Hunde betrachtet.
Auch wenn Knoblauch als Lebensmittel in der chinesischen Kultur verwendet wird, gilt es dort ebenfalls als schädlich für Magen, Leber und Augen, sowie als eine Ursache von Schwindel, wenn in größeren Mengen konsumiert.
Genauso wenig wird Knoblauch in der westlichen Küche und Medizin als ausschließlich mit positiven Eigenschaften betrachtet. Es ist unter den Angehörigen der Gesundheitsberufe hinreichend bekannt, dass ebenso wie schädliche Bakterien durch Knoblauch abgetötet werden, auch nützliche Bakterien zerstört werden, die wesentlich für das reibungslose Funktionieren des Verdauungssystems nötig sind.
Reiki-Praktizierende erklären, dass Knoblauch und Zwiebeln zu den ersten Stoffe gehören, welche zusammen mit Tabak, Alkohol und pharmazeutischen Medikamenten aus dem Körper einer Person ausgeleitet werden müssen. Dies macht deutlich, dass Allium-Arten eine negative Wirkung auf den menschlichen Körper haben und sie aus gesundheitlichen Gründen vermieden werden sollten.
Die homöopathische Medizin kommt zu dem gleichen Ergebnis, wenn geschildert wird, dass rote Zwiebeln einen trockenen Husten, tränende Augen, Niesen, laufende Nase und andere vertraute Kälte-Symptome beim Verzehr erzeugen.
Dies sind nur einige der Gründe, warum ich Lauch, Schnittlauch, Schalotten, Knoblauch und Zwiebeln vermeide.
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Aus dem Englischem von Olaf Schröder
Originaltext: http://www.kurma.net/essays/e19.html
Category: Autoren, Diverses, Küche und Gesundheit, Kurma Dasa
Interessant! Habe Zwiebeln und Knoblauch grade aus meiner Ernährung verbannt, weil ich wohl Trabbel mit sogenannten „FODMAP“s habe, das sind vergärbare Zuckerarten. Die Alliumarten stehen auf sämtlichen Listen der in dem Fall zu meidenden Lebensmittel mit obenan. Musste ein bisschen darüber kichern, dass ich mich nun wie ein oller Yogi ernähre. Und da kam natürlich die Frage auf: Warum tun die das eigentlich, haben die auch alle Probleme mit FODMAPs?
Das Erstaunlichste ist für mich, dass sich mein Geschmackssinn innerhalb kürzester Zeit stark verbessert hat – das war’s, worauf ich vergeblich gewartet hatte, als ich mit dem Rauchen aufgehört habe! Ich brate jetzt für die Grundwürze ein bisschen Sellerie an und flippe beinahe aus über das feine Aroma. Kann ich absolut empfehlen, auch kulinarisch!
Wie ist das mit Schnittknoblauch, Knoblauchrauke, Gemüsezwiebel und co?
Das ist ähnlich problematisch.
Interessant. Ich habe mit eurer Lehre nichts zu tun. Aber eine Abneigung gegen diese Alliumarten ebenso wie gegen Alkohol. Das könnte das erklären.
Gruß aus der Fremde:)
Danke für die Ausführungen.