Bringt Fußball Frieden?

Pulverfass Weltmeisterschaft

| 16. Juni 2014 | 0 Kommentare

140616-fussball-friedenEs gibt heute viele Menschen, die denken, Fußball würde Frieden schaffen und die Völker vereinen. Das mag unter zufriedenen, ausgeglichenen Völkern auch gerne der Fall sein. Doch wie sieht es bei aggressiven und frustrierten Menschen aus? Hier kann eine Niederlage, ja ein einziger Elfmeter bereits ausreichen, um aufgestauten Frust explodieren zu lassen.

Als bei der WM 1982 Toni Schuhmacher den Franzosen Battiston bei einem Foul übel zugerichtet hatte (drei Zähne wurden herausgeschlagen und ein Halswirbel gebrochen) sahen tausende Franzosen das alte deutsche Feindbild erneut erwachen und suchten bereits nach dem Schlüssel für ihren Waffenschrank. Dieses Foul sorgte für so viel Sprengstoff, dass sich der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt sogar persönlich beim französischen Volk entschuldigte, um eine drohende Eskalation zu vermeiden.

Dieser im Fußball innewohnende Sprengstoff besteht heute mehr denn je, denn noch nie war die Welt so angespannt wie heute. Für viele Menschen ist Fußball der letzte Sinn in ihrem Leben. Nehmen wir einmal Spanien. Dort haben viele junge Leute bereits ihre Arbeit und ihre soziale Perspektive verloren. Viele Bürger stehen kurz vor der Obdachlosigkeit. In diesem verzweifelten Zustand klammern sich viele an den Gedanken, zumindest als Weltmeister zu glänzen.

Den Deutschen geht es zwar noch nicht so schlecht wie den Griechen oder den Spaniern, doch ein Großteil unserer Bevölkerung ist bereits dabei, ihren Fußspuren mit großen Schritten zu folgen. Auch hier klammern sich Tausende, ja vielleicht Millionen von Menschen an die Hoffnung, im Fußball erfolgreich zu sein. Doch der Frust ist vorprogrammiert. Dass Deutschland die WM gewinnt, ist von geringer Wahrscheinlichkeit, wie wir in den letzten 24 Jahren immer wieder schmerzlich erfahren mussten. Und wenn es der deutschen Nationalelf tatsächlich gelingen sollte, wie lange wird es dauern, bis die wirklichen Probleme wieder zurück in unseren Alltag treten?

Fußball kann der Auslöser für eine hasserfüllte Eskalation von Gewalt sein, wenn es einem Volk schlecht geht oder Staaten miteinander im Streit oder sogar im Krieg liegen (wie jetzt im Fall von Russland und der Ukraine.) Ein Foul oder ein falsch gepfiffener Elfmeter reichen aus, um eine Explosion zu entzünden.

Auch wenn sich die FIFA mit ihren neu gebauten glitzernden Stadien und farbenfrohen Fernsehbildern alle Mühe gibt, sollten wir uns von der Illusion verabschieden, dass Fußball eine Art Heilsbringer sei, eine Art Religion, die alle Völker mit Frieden und Glück segnet und vereint.

Nur unter zufriedenen Menschen kann Sport ein Ausdruck von Kampfgeist, Freude und Fairness sein. Die Frage ist, wie können wir zu wirklichem Frieden auf der Welt finden?

Wahrer Frieden unter den Völkern kann nur erreicht werden, wenn alle Menschen ihre wirkliche gemeinsame Verbindung anerkennen. Fußball ist es jedenfalls nicht. Die gemeinsame Verbindung ist vielmehr Gott, Krishna, oder wie man Ihn sonst gerne nennen möchte. In der Bhagavad-gītā sagt Krishna:

sarva-yoniṣu kaunteya
mūrtayaḥ sambhavanti yāḥ
tāsāṁ brahma mahad yonir
ahaṁ bīja-pradaḥ pitā

„Man sollte verstehen, o Sohn Kuntīs, dass alle Lebewesen durch Geburt in der materiellen Natur ermöglicht wurden und dass Ich der samengebende Vater bin.“ (Bg. 14.4)

samo ’haṁ sarva-bhūteṣu
na me dveṣyo ’sti na priyaḥ
ye bhajanti tu māṁ bhaktyā
mayi te teṣu cāpy aham

„Ich beneide niemanden, noch bevorzuge Ich irgendjemanden. Ich bin allen Lebewesen gleichgesinnt. Doch jeder, der Mir in Hingabe dient, ist Mein Freund, und auch Ich bin sein Freund.“ (Bg. 9.29)

140616-fussball-frieden-2Bei Krishna gibt es NUR Gewinner und keine Verlierer. Beim Fußball dagegen kann nur ein Land auf Kosten eines anderen Landes jubeln. Mit anderen Worten, je mehr auf der einen Seite des Stadions gejubelt und gefeiert wird, desto mehr wird auf der anderen Seite geweint und getrauert. In der Gemeinschaft von Krishna ist das anders. Dort haben alle Lebewesen eine Win-Win-Situation. In der spirituellen Welt gibt es zwar auch Wettkämpfe wie Fußball und Huckepack-Reiterkampf, aber alles bleibt ein lustiges Spiel, in welchem sich auch der „Verlierer“ gleichermaßen an der Gaudi erfreut. Selbst Krishna lässt sich manchmal im Reiterkampf besiegen, um einen anderen Kuhhirtenjungen auf Huckepack zu nehmen. Es bereitet Ihm große Freude, auch hin und wieder der Diener seiner Geweihten zu sein.

Eine Weltmeisterschaft macht also erst dann wieder Sinn, wenn die Länder und Völker miteinander in Frieden leben. Dieser Frieden kann am schnellsten herbeigeführt werden, wenn alle Menschen ihren gemeinsamen Vater erkennen. Gott mag in jedem Land anders beim Namen genannt werden, doch es handelt sich immer um denselben Gott – ähnlich wie die Sonne verschiedene Namen besitzt, aber überall in allen Ländern immer dieselbe Sonne bleibt.

Hare Krishna.

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Was gibt es sonst noch Neues?

Susanne Panstingl, eine professionelle Hörbuchsprecherin, hat unseren letzten Artikel „Montagsdemos, Konsum und Ausbruch des ersten Weltfriedens“ in einer VEDAVOX-Audioproduktion vertont.



Sadbhuja Dasa, ein Mönch der Hare-Krishna-Bewegung, stieg vor einer Woche in Leipzig auf die Bühne der Montagsmahnwache und gab der Friedensbewegung ein paar ganz neue Denkanstöße.


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HH Sacinandana Swami

Termine im Juni und Juli:

Südindischer Radha-Krishna-Tempel in Bielefeld

Für alle, die im Raum Bielefeld und Ostwestfalen wohnen, könnte folgender Termin am kommenden Donnerstag, den 19.06.2014, interessant sein: Ein südindischer Radha-Krishna-Tempel wird in Bielefeld eröffnet. Der bekannte spirituelle Meister der ISKCON HH Sacinandana Swami wird bei der Eröffnungsfeier ebenfalls anwesend sein.

T.S. Paramswaran Iyer, der südindische Tempelleiter, schreibt in seiner Einladung:

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Neuer Radha-Krishna-Tempel in Bielefeld geleitet von T.S: Parameswaran Iyer

„Verehrte Gottesfreunde,

im Namen des Radha Krishna Tempels in Bielefeld, möchte ich Sie und Ihre Familie herzlich zur heiligen Inaugurationszeremonie der göttlichen Anwesenheit in unserem Tempel einladen. Entsprechend der gama-Tradition wird Kumbhābhishekam (Einsegnung durch Weihwasser) gefeiert (auch Punaruddharana Kumbhābhishekam genannt oder Mūrti-Prāna-Pratishthāpana = „das mit Leben Erfüllen der Götterstatuen“) für die göttliche Anwesenheit in der Form von drei Mūlavars, nämlich Sri Sri Radha Krishna, Sri Vidya Ganapati und den neun Planeten (Navagraham) zusammen mit ihren jeweiligen Shaktis. Entsprechnend dem Rat von Sri Prasanna Venkatesan Shastrigal (dem leitenden Priester) und Seiner Heiligkeit Sri Sacinandana Swami, werden die Kumbhabhisheka- Zeremonien durchgeführt.“

Weitere Termindaten, Ortsbeschreibungen und Informationen findet Ihr hier

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Lovetown Eröffnungsfest

Außerdem feiern wir am Samstag, den 05. Juli 2014 bei uns in Liebenau um 15 Uhr unsere Eröffnung. Hierfür stehen einige besondere Überraschungen bereit! Bringt bitte gerne Blumen und Obst mit. Wir wollen, wenn das Wetter mitspielt, eine Feuerzeremonie auf unserer Terrasse durchführen. Für eine kurze Anmeldung wären wir sehr dankbar! Eure Gournies Shivatma Dasa & Paramshreya Dasa

 

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Category: Diverses, Krishna und die Welt, Politik, Shiva & Param

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