Nelson Mandela und die Bhagavad-gita

Was der ANC-Führer im Gefängnis lernte

| 10. Januar 2014 | 0 Kommentare
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© Foto: ISKCON News

Hare Krishna. Ich dachte, euch würde es vielleicht interessieren, was es über die unbekannte Seite von Nelson Mandela zu berichten gibt.

Während Mandela Staatspräsident war, kam er mehrere Male zu den südafrikanischen Ratha-Yatra-Wagenfesten der ISKCON. Beim ersten Mal traf sich Bhakti Tirtha Swami* mit ihm. Im Verlauf ihrer Unterhaltung zitierte BT Swami einen Vers aus der Bhagavad-gita. Er hatte gerade die erste Hälfte des Verses fertig gesprochen, da fiel ihm Mandela sanft ins Wort und zitierte die zweite Hälfte. BT Swami war überrascht: „Sie kennen die Bhagavad-gita?!“

„Testen Sie mich“, sagte Mandela.

Jeden Gita-Vers, den Bhakti Tirtha Swami auswendig kannte, kannte Mandela ebenfalls auswendig.

„Wie kann das sein?“ fragte BT Swami.

Nelson Mandela erzählte, dass er in einem Gefängnis auf Robbins Island mit anderen Genossen seiner politischen Organisation namens ANC gefangen gehalten wurde. Einer dieser Häftlinge war ein Rechtsanwalt mit indischer Abstammung. Das damalige Südafrikanische Apartheids-Regime versuchte den Willen der politischen Häftlinge zu brechen, indem man sie von morgens bis abends mit stumpfsinniger Arbeit beschäftigte.

Die Gefangenen erkannten, dass sie ihre Denkfähigkeit irgendwie aktiv halten mussten und so lehrte der indische Rechtsanwalt Nelson Mandela die Verse der Bhagavad-gita, welche sie sich gegenseitig abfragten, vorwärts und wieder rückwärts, und über deren Bedeutung sie anschließend diskutierten. Auf diese Weise konnten sie die stumpfsinnige Schufterei aushalten.

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© Foto: Dandavats.com

Nelson Mandela erzählte Bhakti Tirtha Swami, dass ihn das Auswendiglernen dieser Verse bei Vernunft gehalten hätte und ihm dabei half, seine Weltsicht neu zu überdenken. Auch seine Strategie wurde dabei neu geformt, wie er sein südafrikanisches Volk in die Unabhängigkeit und in eine bessere Zukunft führen könnte.

Bhakti Chaitanya Swami, der GBC für die südafrikanische ISKCON, erinnert sich ebenfalls:

„Als Mr. Mandela unseren Tempel das erste Mal besuchte (er kam auch später mehrere Male), verbeugte er sich mit Würde und Demut vor dem Bildnis Srila Prabhupadas. Dann fragte er mich ‚Wie hat er das geschafft?’, und meinte damit, wie es Srila Prabhupada geschafft hätte, Krishna-Bewusstsein auf der ganzen Welt zu verbreiten. Wir hatten dann eine kurze Unterhaltung darüber, wie Srila Prabhupada so viele Menschen zum Krishna-Bewusstsein geführt hat, ungeachtet ihrer Nationalität und anderer Unterschiede. Mr. Mandela war davon tief beeindruckt und betrachtete Srila Prabhupada mit großer Wertschätzung.“

Euer Diener

Prananatha Dasa

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*Bhakti Tirtha Swami war ein einweihender spiritueller Meister der ISKCON mit schwarzer Hautfarbe, der leider im Jahre 2005 von dieser Welt verschied.

Übersetzung aus dem Englischen: P.T.Rabe

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Die ISKCON-Legende Bhakti Tirtha Swami (1950-2005) mit dem südafrikanischen Staatspräsidenten. © Foto: Sri Nathji dasa

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Der GBC für ISKCON-Südafrika Bhakti Chaitanya Swami begrüßt Mandela bei seinem Besuch im Tempel. © Foto: Sri Nathji dasa

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Mandela verbeugt sich mit dem Gesicht zum Boden vor dem Bildnis Srila Prabhupadas, dem Gründer-Acharya der ISKCON (1896-1977). © Foto: ISKCON News

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Das Bildnis Sri Srimad A.C.Bhaktivedanta Swami Prabhupadas im Tempel, auch Prabhupada-Murti genannt © Foto: ISKCON

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ISKCON.Tempel in Durban, Südafrika © Foto: ISKCON Durban

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© Foto: ISKCON Durban

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Dieser ISKCON-Tempel in Durban wurde von Nelson Mandela mehrere Male besucht. © Foto: ISKCON Durban

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Bhakti Tirtha Swami, Indradyumna Swami und Nelson Mandela © Foto: ISKCON News

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Mandela im ISKCON-Tempel Durban © Foto: ISKCON News

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Krishnadas Swami, Nelson Mandela, Bhakti Tirtha Swami © Foto: ISKCON News

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Indradyumna Swami und F.W. De Klerk, der das Apartheids-Regime bis 1994 als südafrikanischer Staatspräsident regierte und später zusammen mit Nelson Mandela den Friedensnobelpreis bekam.

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Nelson Mandela mit Champakalata Dasi, Leiterin des „Festival of the Rainbow Children“, 1997 © Foto: ISKCON News

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© Foto: Gour-Ni-Times

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ISKCON trauert um Nelson Mandela – Offizielles internationales Statement

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