One Love

Was haben Reggae und Krishna-Bewusstsein gemeinsam? Indradyumna Swami berichtet aus seinem Tagebuch.

| 23. Oktober 2012 | 0 Kommentare

Lord Narasimha zusammen mit seiner Gemahlin Lakshmi-devi. Der Löwe spielt sowohl in der Vaishnava- als auch in der Rastafari-Traditon eine große Rolle.

Ich wuchs in den sechziger und siebziger Jahren in den Vereinigten Staaten auf. Wie das Weltbild vieler anderer junger Amerikaner meiner Generation wurde auch das meinige erheblich beeinflusst von der Musik Bob Marleys. Seine Lieder über Revolution, sozialen Wandel, Weltfrieden und Gleichheit der Rassen inspirierte mich. Einmal dachte ich mit ein paar jungen Freunden, ein Rastafari zu werden, aber bald danach kam ich zum Krishna-Bewusstsein, wo ich weitere Erleuchtung erfuhr und einen Lebensstil kennen lernte, der mehr dazu angetan war, das Ziel des Lebens zu erreichen.

Aber man vergisst nie die Schritte, die einen zu dem gewählten Pfad gebracht haben. Im Laufe der Jahre kam ich dazu, Sätze aus Marleys Liedern in meinen Vorlesungen über Krishna-Bewusstsein zu zitieren. Als ich einmal Srila Prabhupadas Bücher in Südafrika in Durban verteilte, versuchte ich, einen jungen Mann mit Dreadlocks (verfilzte Haare) von der Flüchtigkeit der materiellen Existenz zu überzeugen. Ich zitierte die Bhagavad-gita, aber erfolglos. Als ich jedoch eine Strophe von Marleys Lied „Exodus“ zitierte, lächelte er und verstand sofort den Punkt. Am nächsten Sonntag war ich überrascht, als ich ihn beim Kirtana während des Sonntagsfestes tanzen sah.

Öffne deine Augen und schau in dich hinein
Bist du mit dem Leben, das du führst, zufrieden?
Wir wissen, wo wir hingehen,
wir wissen, wo wir herkommen.
wir verlassen Babylon,
wir gehen in unser Vaterland

(Aus Exodus von Bob Marley)

Bob Marley (1945-1981) machte die jamaikanische Reggae-Musik auf der ganzen Welt bekannt. © Ueli Frey, Creative Commons Wikipedia

Vergangenen März wurde meine Verbindung zu Marleys Musik neu belebt. Ich besuchte den Laguna Beach Tempel in Kalifornien und traf meinen Gottbruder Devananda Dasa bei einem Festprogramm. Er erwähnte, dass er neulich eine CD aufgenommen hätte mit Reggae-Musik mit zwei Musikern, die mit Marley zusammen gespielt hatten, Earl „Cinna“ Smith und Inna „Kiddus I“ DeYard. Beide sind Ikonen in der jamaikanischen Musikszene. Allein Chinna spielte zu 50% bei den Grammy-Award-Winning-Reggae-Aufnahmen. Plötzlich hatte ich eine Idee. „Glaubst du, dass sie daran interessiert wären, auf unserer Bühne beim Woodstock-Festival in Polen im August zu spielen?“ fragte ich Devananda. „Tausend junge Leute kommen jede Nacht zu unseren Konzerten.“

Er war überrascht. Dann hielt er inne und lächelte. „Warum nicht?“ sagte er. „Ich werde sie in Kingston anrufen und dann werden wir sehen.“

„Ich frage die Woodstock-Organisation, ob sie auch auf der Hauptbühne spielen können“, sagte ich.

„Das könnte ausschlaggebend sein“, sagte Devananda mit einem noch breiteren Lächeln.

Zwei Wochen später sagte er mir, dass Chinna und Kiddus interessiert seien. Wir schickten ihnen Einladungen für ihr polnisches Visum, aber drei Tage vor dem Woodstock-Fest rief mich Devananda in Panik an und sagte, sie hätten sich nicht um ihre Visa gekümmert, noch einen Flug nach Polen reserviert. „Sie sagten mir, alles sei cool, aber als ich ihnen mitteilte, dass Woodstock in ein paar Tagen stattfinden würde, erkannten sie ihren Fehler.“

Nandini Dasi rief das polnische Konsulat in Kingston an und bat um Hilfe. Das Konsulat war interessiert. „Vor einigen Monaten hatten wir einen Anruf von Chinna und Kiddus, die sich nach einem Visum erkundigten“, sagten sie. „Wir sagten ihnen, was sie tun sollten, hörten aber nichts mehr von ihnen. Ich bin nicht überrascht. Das Leben dort ist langsam. Die Jamaikaner sind eben lässig.“

Der Autor HH Indradyumna Swami © indiaradheradhe.blogspot.com

Als sie hörten, dass die Musiker in Woodstock spielen sollten, stimmten sie zu und stellten ihre Visa aus. Irgendwie konnten wir noch Plätze für einen Flug nach Europa am nächsten Tag buchen. Sie kamen am ersten Festtag an mit ihren Gitarren in der Hand, in Krishnas Dorf des Friedens auf dem Woodstock Festplatz, als wir gerade begannen, Prasadam [zu Krishna geweihte Speise] an die Kinder auszuteilen. Als Chinna Hunderte von Kindern in vier langen Reihen für das Prasadam anstehen sah, war er überrascht. Als aber die Jugendlichen ihn mit seinen langen Dreadlocks bis hinab zur Taille sahen, waren sie noch überraschter.

„Jurek, der Veranstaltungsdirektor, kündigt sie als die Hauptgruppe an“, hörte ich einen Jungen sagen. „Sie spielen am Samstag um 22.00 Uhr.“

Ich ging hinüber, wo Chinna und Kiddus Prasadam aßen und stellte mich vor.

„Ich aß oft in eurem Tempel in Los Angeles in den ausgehenden Sechzigern“, sagte Kiddus. „Das war das beste Essen, das ich jemals bekam. Wir Rastafaris sind auch Vegetarier.“

„Gibt es sonst noch etwas, das wir gemeinsam haben?“ fragte Chinna.

„One Love“, sagte ich mit einem Lächeln, und zitierte dabei einen von Marleys größten Hits.

Chinna grinste.

„Darunter verstehen wir, dass wir alle spirituelle Seelen sind, Teil einer Familie von Jah oder Krishna“, sagte ich.

„Das wird richtig sein“, sagte Chinna.

„Was wir aber wirklich gemeinsam haben, ist, dass wir beide die Musik als Ausdrucksform benutzen“, fuhr ich fort. „In unserer Tradition singen wir die Namen Gottes und spielen Musikinstrumente, wie ihr auch. Unser spezielles Lied ist der Hare-Krishna-Mantra.“

„Ich habe, als wir ankamen, gesehen, wie eure Leute in der Menge sangen,“ sagte Chinna. „Jeder sah so glücklich aus. Kannst du mich dieses Lied lehren?“

„Sicher“, sagte ich.

Chinna nahm ein Buch heraus und schlug eine leere Seite auf. Ich sah genauer hin , es war ein Notenblatt von John Coltrane. „Dies ist meine Rasta-Bibel“, sagte er. „Seit Jahren nehme ich sie überall mit hin. Schreibe bitte den Mantra in großen Buchstaben hierhin.“

Nachdem ich den Mantra in das Buch geschrieben hatte, sang ich ihn mit Chinna und Kiddus einige Minuten lang zusammen.

„Das ist wirklich sehr schön“,  sagte Chinna, als wir aufhörten. „Warum kommst du nicht nach Jamaika und lehrst ihn meinen Freunden? Wir chanten, essen diese Nahrung, und du kannst deine Philosophie mit allen Rastas teilen.“

„Gut“, antwortete ich, „wie wär’s im Februar?“

„Abgemacht“, sagte Chinna. Ich erinnerte mich an die Worte des Konsuls in Jamaica. „Wirklich ganz lässige Leute.“

Ich entschuldigte mich und ging dorthin, wo die Devotees Prasadam verteilten. An diesem Nachmittag sprach ich noch einmal mit Chinna über das Chanten von Hare Krishna und wie es einen spirituell erhebt. „Es hilft uns, einzusehen, dass wir alle gleich sind auf der spirituellen Ebene“, sagte ich. „Weil wir alle von Gott geschaffen sind, sind wir wesensgemäß alle Brüder und Schwestern. Wenn wir uns mit dem Körper identifizieren, sehen wir nur die Unterschiede, und manchmal Streit und Zank wegen der Unterschiede. Der Kirtana, den ihr vorhin gehört habt, ist nicht nur eben gute Musik. Es ist die Friedensformel für dieses Zeitalter.“

„Es wäre gut, wenn du so in Kingston sprechen könntest“, sagte Chinna. „Seitdem Bob Marley uns verlassen hat, gab es so viel Streit und Missverständnisse in der Rasta-Gemeinschaft, sogar unter seinen Freunden.“

„Chinna“, sagte ich, warum kommst du nicht und singst mit uns heute Nachmittag? Wir holen unseren großen Ratha-Yatra-Wagen heraus und machen mehrere Stunden Kirtana.“

Er nahm das Coltrane-Buch und öffnete die Seite, wo ich den Mantra hineingeschrieben hatte. Er studierte ihn einige Augenblicke. „Wir müssen aber später eine Tonprüfung auf der Hauptbühne von Woodstock machen“, sagte er. „Wenn wir rechtzeitig fertig werden, komme ich.“

Zwei Stunden später zogen wir den Ratha-Yatra-Wagen über eine Straße quer durch das Woodstock.-Gelände. Tausende Jugendliche gingen auf der Straße, während hundert Devotees chanteten und fröhlich in der Parade tanzten. Wie hielten gerade für einen Augenblick an, um Früchte von dem Wagen in die Menge zu werfen, als Chinna in einem Wagen sitzend vorbeifuhr.  „Chinna“, rief ich, „steige aus und chante mit uns!“

Chinna sagte etwas zu dem Fahrer, und das Auto quietschte und hielt. Alle Jugendlichen schauten, als er ausstieg. Seine langen Dreadlocks bedeckten die Brust.  „Das ist Chinna Smith“, sagte ein Jugendlicher in meiner Nähe. Er ist bei den Hare Krishnas.“

Als Chinna vorbeiging, gab ich ihm das Mikrophon. „Du singst vor“, sagte ich lächelnd.

Chinna dachte einen Augenblick nach, erfrischte sein Gedächtnis mit den Worten des Mantras, und fing dann an zu singen und zu tanzen. Sofort wurde er von den Jugendlichen und Kindern umringt, die mit ihm tanzten und chanteten. Über eine Stunde lang sang er weiter und gab mir dann das Mikrophon zurück.

„Es ist, wie du gesagt hast“, sagte er, „große Freude!“

Als wir am nächsten Tag unser Dorf öffneten, strömten Hunderte von Jugendlichen in die Zelte, in denen Dinge aus der vedischen Kultur ausgestellt waren. Viele waren regelmäßige Besucher aus früheren Jahren. Ein Junge fragte mich „Wann beginnt der Kirtana im Tempelzelt?“

„Wer gibt den Yoga-Unterricht in diesem Jahr?“ fragte ein anderer.

Ein Junge holte eine verwitterte Bhagavad-gita aus seiner Tasche. „Ich habe das ganze Jahr darin gelesen und jetzt habe ich eine Menge Fragen.“

Ich schickte ihn in das Zelt für ‚Fragen und Antworten‘. Auf einmal waren so viele Menschen auf unserem Gelände, dass die Sicherheitsleute nervös wurden. „Im Augenblick sind etwa 3000 Jugendliche hier“, sagte einer der Wachleute, „Ihr großes Zelt miteingeschlossen.“

„Das ist OK“, sagte ich. „Seid unbesorgt, hier ist Krishnas Dorf des Friedens.“ Doch hatte ich das zu früh gesagt. Fünf Minuten später kam eine Gruppe von muskulösen Skinheads in freiem Oberkörper auf unser Gelände. Sie ergriffen eine von unseren Frauen, hoben ihr Hemd hoch und fingen an, sie vor und zurück zu werfen. Weil so viele Menschen da waren, brauchten die Sicherheitskräfte einige Augenblicke, um das, was geschah, zu erfassen. Als sie reagierten, hatten die Skinheads die Frau fallen lassen und rannten zu dem 40 Meter entfernten Tempelzelt. Als drei von ihnen hinein rannten und schrieen: „Zerstört den Altar!“ trat ihnen einer von unseren Tournee-Devotees entgegen. Obwohl sie größer waren als er, brachte er schnell den ersten Eindringling mit einem gezielten Tritt zu Boden. Die anderen beiden Männer sprangen auf ihn und bald rollten alle vier aus dem Zelt hinaus und schlugen und traten sich.  Augenblicke später kamen sechs große, kräftige Woodstock-Sicherheitskräfte, aber auch sie waren kaum ein Fall für die Skinheads. Als eine hässliche Schlägerei in der Menge entstand, gelang es einem Sicherheitsmann, einen Skinhead bewusstlos zu schlagen und die anderen rannten schließlich weg. Dem Verletzten wurden schnell Handschellen angelegt, dann wurde er zur Polizei gebracht. Als ich an dem Wachmann vorbeikam, bei dem ich meine Bemerkung gemacht hatte, wischte er sich Blut von der Nase und lächelte sarkastisch: „Krishnas Dorf des Friedens…“

Dies war der erste Gewaltakt hier seit Jahren, aber alles beruhigte sich, als sich die Menschen in die einzelnen Aktivitäten vertieften. Als das Muschelhorn das Ratha-Yatra-Wagenfest für diesen Tag ankündigte, versammelten sich viele Devotees und innerhalb von Minuten fuhr der Wagen durch die Menge außerhalb unseres Dorfes. Als wir sechs Stunden später zurückkamen, kam Nandini auf mich zu. „Jurek hat zugestimmt, dass Chinna und Kiddus heute Nacht auf unserer Bühne spielen können“, sagte sie. „Sie verlangten nach einer ganzen Band als Unterstützung. Deshalb üben unsere Jungs jetzt mit ihnen. Tribuvanesvara sitzt am Keyboard, Bhakti Priya am Bass, Tirtha-kirti spielt Gitarre, Bhakta Colin Saxophon und Bhakta Andre trommelt. Es hört sich wirklich gut an.“

„Sagen wir es allen!“ antwortete ich.

Als die Gruppe in jener Nacht spielte, war unser Zelt vollgepackt mit Jugendlichen. Ihre Musik war ein Genuss und Kiddus‘ zarte Stimme und die Texte über Frieden und Liebe brachten alle Herzen zum Schmelzen.

Gerade als die Band aufgehört hatte und die Bühne verließ, kam Chinna mit einer akustischen Gitarre zurück. „Ich möchte noch ein Lied über meinen besten Freund singen,“ sagte er mit einem Lächeln ins Mikrophon, während er einen Stuhl hochhob. Viele Jugendliche, die gehen wollten , blieben. Nachdem er einige Akkorde angeschlagen hatte, begann er: „Mary Wanna ich liebe mein Mary Wanna. Er ist alles, was ich habe.“

Zuerst verstand ich die Worte nicht, aber als er sie ein zweites Mal sang, verstand ich: Marihuana. Ich erschrak. Hier in Krishnas Dorf des Friedens, wo wir eine drogenfreie Gesellschaft predigen, sang Chinna über Marihuana. „Was sollen wir tun?“ fragte der Devotee-Bühnenmanager.

„Wir können nichts tun“, erwiderte ich. „Wir müssen ihn zu Ende singen lassen.“

Als er fertig war und die Bühne verließ, klatschten die Jugendlichen Beifall. Später kam ein Devotee zu mir und sagte: „Maharaja, ich glaube, du erlaubst Chinna und Kiddus zu viel in unserem Dorf. Viele Jugendliche können denken, dass wir denselben Lebensstil führen.“

„Vielleicht denken einige so falsch“, antwortete ich. Aber die meisten kennen den Unterschied.“

„Wozu soll das gut sein?“ sagte er, schüttelte seinen Kopf und ging weg.

„Zu etwas wird es gut sein“, sagte ich. „Chinna und Kiddus zeigen Interesse am Krishna-Bewusstsein.“

Am nächsten und letzten Tag des Festes war unser Dorf vorzeigbar. Während das große Woodstock-Gelände völlig zugemüllt war, sah unser Gelände ganz sauber aus. Viele Jugendliche blieben den ganzen Tag bei uns, nahmen Yoga-Unterricht, blätterten in Srila Prabhupadas Büchern, nahmen an den Bhajans im Tempelzelt teil oder sahen einen Teil unseres 11-stündigen Bühnenprogramms. Die Warteschlangen für Prasadam wurden immer länger. „Wir werden mit Leichtigkeit 100 000 Teller verteilen!“ sagte Rasikendra Dasa mit einem Lächeln, als ich am Zelt vorbeiging.

Als ich an diesem Abend herumspazierte, beschlich mich ein Gefühl der Traurigkeit. Bald würde alles vorbei sein. Hier konnte man sehr gut predigen. Buchstäblich Zehntausende von Jugendlichen waren durch unser Dorf gekommen. Das war sehr wohltuend für das Herz. Der letzte aufregende Moment würde noch kommen: Chinna und Kiddus mit unseren Jungen auf der großen Woodstock-Bühne als die Hauptattraktion des Events.

Inna „Kiddus I“ DeYard © ISKCON News

„Wir haben eine Überraschung für dich und für alle anderen“,  sagte Chinna zu mir mit einem Grinsen als sie um 21.00 zur großen Bühne gingen.

„Das Allerbeste, Chinna“, sagte ich, „200 000 Jugendliche warten auf euren Gesang.“

„Jah“, antwortete er.

Ich hatte sicherlich nicht eine so große Überraschung erwartet, die Chinna uns in dieser Nacht bereitete. Als er seine Melodien auf der Gitarre spielte und Kiddus seine Lieder sang, bewegte sich die große Menge im Takt des wohlklingenden Root-Rock-Reggae. Es waren zwei ursprüngliche Reggae-Musiker, was man in ihrer Musik hören konnte. Die Jugendlichen mochten sie. Sie spielten 45 Minuten, und als sie ihr letzte Lied gesungen hatten, schrieen die jungen Leute nach einer Zugabe. Der Tumult veranlaßte den Bühnenmanager, Chinna ein Signal für eine Zugabe zu geben. Große Leinwände waren an beiden Seiten der Bühne aufgestellt worden, damit die Zuhörer jede Bewegung der Aufführenden verfolgen konnten. Nachdem Chinna das Signal erhalten hatte, wandte er sich an Tribuvanesvara und nickte mit dem Kopf. Tribuvanesvara spielte auf seinem Keyboard. Dann begann er plötzlich, den Hare-Krishna-Mantra nach einer wunderschönen Reggae-Melodie zu singen. Seine wohlklingende Stimme floss durch die Lautsprecher in die Menge. Chinna setzte mit schönen Melodien auf seiner Gitarre ein, und Bhakti Priya, Tirtha-kirti, Colin und Andre schlossen sich an. Kurz danach sang Kiddus zusammen mit Tribuvanesvara. Es war ein wundervoller Augenblick. Als der Kirtana anschwoll, begannen alle Bühnentechniker und -helfer, mit erhobenen Armen zu tanzen. Mitglieder der Medien schwangen auch vor und zurück, und selbst Jurek, der Hauptdirektor, tanzte ebenfalls. Die Menge liebte es. Tausende von Jugendlichen tanzten zu der Musik und viele unter ihnen chanteten. Zweifellos war dies einer der größten Kirtanas in der modernen Geschichte und er ging immer noch einige Zeit weiter. Als der Kirtana dann schließlich zu Ende war, waren viele unter den Zuhörern wie benommen, sie hatten den Nektar des heiligen Namens erfahren. Als wir spät in der Nacht zu unseren Bussen gingen, um zu unserem Basislager zu fahren, ging ich an dem Devotee vorbei, der die Beteiligung von Chinna und Kiddus in Frage gestellt hatte. „Nun“, fragte ich, „war es die Sache wert?“

„Ja, Maharaja“, erwiderte er, „du hattest recht. Ich war mitten in der Menge. Die jungen Leute waren in Ekstase, als sie die heiligen Namen sangen. Viele fassten sich an den Händen und tanzten im Kreis. Diesen Anblick werde ich niemals vergessen.“

One Love, ein Herz!
Laßt uns zusammenkommen und uns wohlfühlen.
Höre wie die Kinder schreien (One Love)
Höre wie die Kinder schreien (ein Herz)
Sie sagen, danke und lobe den Herrn und dann fühl ich mich
wohl.

(Aus One Love von Bob Marley)

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Aus dem Englischen von Marie Therese König, aka Nityananda-priya Devi Dasi.

Der Artikel erschien ursprünglich im Jahre 2007 in Indradyumna Swamis öffentlichen Tagebuch namens Diary of a Trevelling Preacher, siehe www.travelingmonk.com.

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Und hier ein Live-Mitschnitt aus dem „kleinen Krishna-Zelt“ im polnischen „Woodstock“ 2007.

Einladung zu unserer Veranstaltung am 27. Oktober 2012 in Hannover. Mehr Infos hier

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