Das Bhakti Dhama Gästehaus

Wo wohnen Pilger komfortabel in Vrindavan?

Viele Menschen, auch aus Deutschland, würden gerne einmal den heiligen Pilgerort Vrindavan besuchen. Dort gibt es unzählige Krishna-Tempel und andere Sehenswürdigkeiten, die eng mit dem Erscheinen Sri Krishnas in Verbindung stehen. Aber wo soll man sich als westlich-eingewöhnter Mensch einquartieren? Auf der einen Seite möchte man alle Angebote dieses Pilgerorts in vollem Umfang in Anspruch nehmen und auf der anderen Seite darf es, was Kost und Logis betrifft, nicht zu asketisch und spartanisch werden. Es folgt ein Interview mit Padma Nabh Goswami, ein einheimischer Tempelpriester, und wir unterhalten uns über den heiligen Pilgerort Vrindavan und Padma Nabhs neu gebautes Gästehaus.

Unser Interview gibt es hier als Video-Dokumentation, allerdings nur in Englisch, dafür aber mit vielen schönen Bildern. Unter dem Video findet man die ungekürzte deutsche Übersetzung. Vielen Dank geht an dieser Stelle an Annette Franz!

GOUR-NI-TIMES: Hier haben wir einen der interessantesten Einwohner von Vrindavan, einem heiligen Pilgerort in Indien, und zwar Herrn Padma Nabh Goswami. Er ist einer der Hauptpriester des berühmten Radha-Raman-Tempels. Er ist auch eine sehr sozial engagierte Person und ein ehrenamtlicher Sekretär von zwei großen Schulen, eine für Jungen und eine für Mädchen. Goswamiji, können Sie bitte in wenigen Worten die Bedeutung dieses Ortes Vrindavan erklären und seine Verbindung mit Sri Krishna?

Padma Nabh Goswami: Sri Vrindavan ist Lord Krishnas Seine eigene Heimat. Als Lord Sri Krishna von Goloka [dem spirituellen Königreich] auf diesem irdischen Planeten erschienen ist, hat Er den Fluss Yamuna und Vrindavan ebenfalls hierher gesandt. Lord Krishna und Srimati Radharani haben Ihre spirituellen Spiele an diesem heiligen Ort ausgeführt. In den Schriften wird auch erwähnt, dass dort, wo Bhakti, Hingabe, vorhanden ist, auch Lord Krishna gegenwärtig ist. Im Padma-Purana wird erwähnt, dass Bhakti-Devi, die Göttin der Hingabe, sofort zu einer hübschen Frau wurde, als sie in die Gegend von Vrindavan hineintrat. Das heißt, hier sind einmal liebevolle Verehrung, Bhakti, und ebenso Lord Krishna gegenwärtig. In anderen Schriften wird auch erwähnt, dass dort, wo die Tulasi-Pflanze wächst (ein andere Name für diesePflanze ist auch Vrinda), alles sehr glücksverheißend wird. Die Tulasi-Pflanze ist sehr bedeutend in unserer Gaudiya-Vaishnava-Religion. Und Lord Krishna residiert dort, wo die Yamuna und der Goverdhana-Hügel anwesend sind. Ebenso erwähnen die Schriften, dass Lord Krishna bis zum heutigen Tage keinen Fuß außerhalb von Vrindavan gesetzt hat. Gemäß all dieser Belege aus den Schriften befinden sich Lord Krishna und Srimati Radharani für immer in Vrindavan. Es ist ein sehr heiliger und sehr glücksverheißender Platz. Viele Gottgeweihte kommen und besuchen diesen Ort und entwickeln hingebungsvolle Gefühle in ihrem Herzen.

GOUR-NI-TIMES: Vrindavan schließt eine sehr große Fläche von vielen Quadratkilometern mit ein, die Vraja-Bhumi genannt wird. Welches sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die man dort als Pilger besuchen sollte?

Padma Nabh Goswami: Es gibt hier in Vrindavan sieben Haupttempel von Krishna, nämlich von Madana-Mohan, Govinda, Radha-Gopinath, Radha-Syamasundara, Radha-Raman, Radha-Damodara und Sri Radha-Gokulananda. Und es gibt noch andere bedeutende Tempel, wie den Sahaji-Tempel, den Banke-Bihari-Tempel, den Sri Radha-Vinoda-Tempel, den ISKCON-Tempel, auch als Krishna-Balaram-Tempel bekannt, und den Rangaji-Tempel sowie den Garten namens Nidhivan. Und ein sehr heiliger Platz sind ebenfalls die Keshi-Gath-Treppen, wo die Yamuna entlang fließt. Tatsächlich gibt es inVrindavan 5000 Tempel. Jedes Haus ist ein Tempel von Radha und Krishna. Doch gibt es ca. 40 bis 50 Haupttempel und Plätze, die die Pilger besuchen können, um Krishna von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Gemäß der Schriften umfasst die gesamte Fläche von Vraja-Bhumi Hunderte von Quadratkilometern. An verschiedenen Orten in dieser Gegend hat Lord Krishna Seine transzendentalen Spiele oder Lilas, ausgeführt. Diese Plätze sind sehr schön und spirituell und viele Gottgeweihte haben sie bereits besucht. Ungefähr 25 Kilometer von Vrindavan entfernt gibt es den Goverdhana-Hügel, den Krishna auf seinem kleinen Finger emporhob. Ca. 22 Kilometer entfernt ist der Radhakund- und Shyamakund-See. In der gleichen Richtung, ca 55 Kilometer von Vrindavan, liegt Varshana. Dort ist der Tempel von Srimati Radharani. In eine andereRichtung liegt 50 Kilometer von Vrindavan der Ort namens Nandagram mit einem Tempel von Krishna-Balarama und ebenso der Tempel von Nanda Maharaja und Königin Yasoda. Krishnas Geburtsort ist die Stadt Mathura, ungefähr 15 Kilometer von Vrindavan entfernt, und auf der anderen Seite von Mathura, also am anderen Ufer der Yamuna, liegt Gokula. Dorthin brachte ihn Vasudeva, Krishnas Vater, zum Palast von Nanda Baba [der darauf Sein Stiefvater wurde]. Dieser Platz ist ungefähr 24 Kilometer von Vrindavan entfernt. Dort gibt es den Dauji-Tempel, dann gibt es Mahavan und auch Raval, der Erscheinungsort von Srimati Radharani. Und es gibt noch viele andere Plätze in Vraja-Bhumi, Wälder und Kunds [Teiche], wo Krishna seine Spiele mit Radharani, den Gopis oder den Kuhhirtenjungen ausgeführt hat.

GOUR-NI-TIMES: Viele Leute aus Indien oder von Übersee, wie Europa, Amerika, Australien und Russland, die Vrindavan besuchen möchten, mögen sich fragen: Wo gibt es einen guten und komfortablen Ort zum Wohnen? Seit einigen Monaten sind Sie auch Manager eines kürzlich errichteten wunderschönen Gästehauses, „Bhakti Dhama“ genannt. Können Sie uns erklären, was die Besonderheit dieses Gästehauses ist? Worin liegt der Unterschied im Vergleich zu anderen Gästehäusern?

Padma Nabh Goswami: Gerade jetzt kommen viele Krishna-Geweihte nach Vrindavan aus den verschiedenen Teilen Indiens und aus den verschiedenen Teilen der ganzen Welt: Aus Nord- und Südamerika, aus Europa, aus Russland und Australien sowie Gottgeweihte aus dem Iran und aus Israel. Viele Pilger kommen, um die verschiedenen Tempel und die verschiedenen Plätze von Radhas und Krishnas Spielen zu besuchen und sie möchten eine komfortable Unterkunft, zu der sie immer wieder zurückkehrenkönnen. Deshalb hatte ich die Idee, ein Gästehaus zu bauen, um ihrem Wunsch entgegenzukommen. So entstand „Bhakti Dhama“. Ich habe es „Bhakti Dhama“ genannt, weil Bhakti, also Hingabe zu Gott, sehr wichtig ist, für diejenigen, die Vrnadavan besuchen. Wenn Leute Vrindavan besuchen, und keine Liebe zu Gott in ihrem Herzen mitbringen, dann ist Vrindavan kein geeigneter Aufenthaltsort für sie. Um Vrindavan und die verschiedenen Tempel zu besuchen, ist es sehr wichtig, dass man Liebe im Herzen mitbringt. Deshalb der Name „Bhaki Dhama“. Ohne Liebe im Herzen des Pilgers können Radha und Krishna nicht erfreut werden.

Die Gegend, wo der „Bhaki Dhama“ steht, ist eine sehr friedliche Umgebung. Es ist nicht laut, kein störender Verkehrslärm, ein ruhiger und stiller Platz, und auch sehr grün.

Wir haben zwei verschiedene Arten von Räume für die Pilger vorbereitet. Es gibt das Apartment für diejenigen, die etwas länger bleiben wollen, und sich selbst verpflegen möchten. Für sie stelle ich eine Küche mit allen zugehörigen Utensilien zur Verfügung, sowie das Gas für den Gasherd. Und es gibt das Vier-Betten-Zimmer. Die Pilger können es sich bequem machen. Es gibt auch ein Zwei-Bett-Zimmer. Alle Räume sind mir Klimaanlage ausgestattet. Es gibt heißes und kaltes Wasser. Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach für das heiße Wasser, das heißt heißes Wasser rund um die Uhr.

Es gibt sogar einen Aufzug, falls ältere Pilger kommen. Sie haben dann keine Probleme in die oberen Etagen zu gelangen. Ferner haben wir einen großen Parkplatz und einen schönen Garten, sowie eine Hütte für Yajnas [Opferfeuer-Zeremonien], falls die Gottgeweihten bestimmte Opferzeremonien durchführen möchten. Auch gibt es schöne Möbel in den Räumen. Unser Personal und unsere Rezeption sind gut von mir ausgebildet worden. In unseren Schriften der vedischen Kultur wird erwähnt, dass der Gast wie Gott behandelt werden soll. So wie wir, die Krishna-Bhaktas, Gott dienen, so versuchen wir auch den Gästen in unserem Gästehaus zu dienen. Viele Gottgeweihte mögen das Gästehaus sehr. Es befindet sich gleich hinter dem ISKCON-Tempel, nur eine Minute Fußweg entfernt und vom Hauptmarkt nicht viel weiter. Wir werden in zwei Wochen einen WLAN-Zugang zum Internet bereitzustellen, da viele Pilger mitihrem Laptop kommen und damit arbeiten möchten. So können sie das ungestört in ihrem Zimmer tun. Wir versuchen die Annehmlichkeiten für die Gäste immer weiter zu verbessern, um sie zu einem komfortablen und spirituellen Besuch nach Vrindavan einzuladen.

GOUR-NI-TIMES: Wir haben gehört, dass das Gebäude gemäß der sogenannten Vastu-Schriften gebaut wurde. Können Sie kurz erklären, was das ist: „Vastu-Shastra“?

Padma Nabh Goswami: Ja, wir haben das Gebäude gemäß der Vastu-Shastra errichtet. Vastu ist eine alte vedische Wissenschaft. Wenn jemand ein Gebäude, einGästehaus, ein Büro oder einen Laden gemäß der Vastu-Shastra errichtet, kann er positive Energien anziehen, die zu Glück, Seelenruhe, Entspannung und zu Wirtschaftlichkeit führen und damit sehr förderlich für das Leben sind. Wenn man an einem Ort gemäß Vastu wohnt, kann man daraus einen großen Nutzen ziehen. Wir haben unsere Opferhütte in der südöstlichen Ecke und unseren unterirdischen Wassertank und die Brunnenbohrung in der nordöstlichen Ecke angelegt. In der südwestlichen Ecke liegt unser Speicher und die Höhe des Flurs gilt als der höchste Punkt des Gebäudes. In allen Apartments haben wir die Küche in der südöstlichen Ecke eingerichtet. All dies verschafft den Gästen und Pilgern großen Nutzen.

GOUR-NI-TIMES: Wie sieht es mit der ärztlichen Versorgung aus?

Padma Nabh Goswami: Ich habe auch persönliche Verbindung zu vielen guten Ärzten. Wenn die Pilger krank werden oder physische Beschwerden haben, kann ich den Arzt rufen und sie zur richtigen Behandlung in die Arztpraxen und Krankenhäuser Vrindavans schicken. So erhalten sie eine fachgerechte Behandlung.

GOUR-NI-TIMES: Welche Verkehrsmittel gibt es denn in solchen Fällen?

Padma Nabh Goswami: Wir haben ständig die Möglichkeit ein Taxi zu rufen, falls die Pilger zu einem Arzt müssen oder eine Besichtigungstour unternehmen wollen, oder wenn sie zu anderen Orten möchten innerhalb von Vraja-Bhumi oder innerhalb ganz Nord-Indiens. Und ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch etwas wichtiges mitteilen: 80 bis 90 Prozent der Einnahmen, den das Gästehaus abwirft, verwenden wir für die Altargestalten-Verehrung des Sri Radha-Raman-, Giridhari- und Gauranga-Mahaprabhu-Tempels.

GOUR-NI-TIMES: Vielen Dank! Hare Krishna!

Padma Nabh Goswami: Radhe Radhe!

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Die Website mit weiteren Informationen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen lautet: www.bhakti-dhama.com

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Tags: Gastfreundschaft, Hinduismus, Indien, Pilgerfahrt, Vrindavan

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