Gott kann auch lustig sein

Wo genau finden wir den Ursprung von Witz und Humor?

| 11. Mai 2012 | 0 Kommentare

Varaha, die Eber-Inkarnation

In einigen religiösen Vorstellungen wird Gott häufig als jemand dargestellt, der immer ernst ist und als Hobby am liebsten die Seelen für ihre Sünden bestraft. Von Humor ist dort nicht viel zu erkennen. Im Kontrast dazu gibt es zahllose Geschichten im Srimad Bhagavatam, die den unglaublichen Humor der Höchsten Persönlichkeit Gottes zum Ausdruck bringen. Hier einmal zwei Beispiele:

Das Erscheinen Sri Varahas

In dieser Inkarnation erscheint der Höchste Herr in der Nase Brahmas (!) Der vierköpfige Brahma ist das höchste sterbliche Lebewesen in unserem Universum. Er ist für die Bevölkerung und Organisation unseres Kosmos beauftragt.

Vor langer Zeit wurden sämtliche Planetensysteme von einem bösen und überaus mächtigen Dämon namens Hiranyaksha terrorisiert. Besonders die Erde wurde von diesem Dämon arg bedrängt, was dazu führte, dass sie aus ihrer Umlaufbahn geworfen wurde. Darauf drohte der Erdplanet im schlammigen Grund des kosmischen Ozeans zu versinken und so beteten die angsterfüllten Halbgötter, angeführt von Brahma, dass der Höchste Herr doch gütigerweise erscheinen möge, um das chaotische Treiben dieses Dämons ein und für allemal zu beenden. Doch vom Erscheinen des Herrn war weit und breit nichts zu sehen …

Eines Tages merkte Brahma, dass sich irgendetwas Kleines in seiner Nase befand und siehe da – ein kleines Wesen kam heraus und wurde schnell so groß wie ein Daumen. Später wuchs diese Vishnu-Inkarnation, die die Form eines wunderschön geschmückten Wildebers hatte, zu einer gigantischen Größe heran und hob den Erdplaneten mit Seinen Hauern aus dem Schlamm des kosmischen Ozeans. Darauf entbrannte ein heftiger Kampf zwischen dem Herrn und dem Dämon, der siegreich zu Gunsten des Herrn ausging.

Ist es nicht lustig, dass der Herr Sich entschied, aus dem Nasenloch Brahmas zu erscheinen? Denn was holen wir normalerweise sonst so aus unseren Nasenlöchern heraus?! Der Herr hätte auch auf Tausende andere Arten erscheinen können, aber nein, Er erschien als winziger Eber im Nasenloch Brahmas, der sich witziger Weise wunderte, was sich denn da in seiner Nase befand.

Unter dem Berg lässt sich Sri Kurma, die Schildkröten-Inkarnation genüsslich den Rücken kratzen

Das Erscheinen Sri Kurmas

Eines Tages wollten die Halbgötter und die Dämonen den riesigen Milchozean quirlen, um den Nektar der Unsterblichkeit aus den Fluten des Gewässers heraus zu extrahieren. Als Quirlstab benutzten sie den kegelförmigen kilometerhohen Mandara-Berg und als Quirlseil diente eine riesige Schlange namens Vasuki. Nun brauchten sie für die untere Spitze des Quirlstabs, also den Berg, aber noch eine Plattform, damit dieser nicht abrutschte. Doch woher sollten sie inmitten der Wassertiefen eine solche Plattform bekommen?

Da erschien der Höchste Herr plötzlich als eine gigantische Schildkröte namens Kurma und tauchte vergnüglich durch das Wasser. Und wie es Sein lila* so wollte, juckte Ihm gerade ganz entsetzlich der Rücken, sodass Ihm die untere Kante des Quirlstab-Berges gerade recht kam. Mit großer Genugtuung ließ Er sich darauf von den Halbgöttern und Dämonen den Rücken kratzen, die auf diese Weise gleichzeitig den Ozean quirlen konnten. Der Panzer der Schildkröte war nämlich eine ideale Plattform, um den Mandara-Quirlberg aufrecht zu halten.

Gott juckt der Rücken?! Und Gott findet es „cool“, als Schildkröte durch den Ozean zu tauchen?! Und wie komisch ist es, dass Er sich auf die oben beschriebene Weise Seinen Panzer kratzen lässt?! Das sind einige Fragen, die nur mit der Feststellung beantwortet werden können, dass der Humor seinen letzten Ursprung einzig und allein in Krishna findet.

Der Vishnu-Avatar namens Varaha hebt den Erdplaneten mit Seinen Hauern aus dem Wasser

Was uns beim kommenden Bhakti Club am Samstag, den 26. Mai, aber ebenfalls interessiert, ist, wie sich Krishna in unserem Alltag hin und wieder sehr humorvoll bemerkbar macht. In diser Hinsicht haben viele Geweihte Krishnas ihre eigenen lustigen Erlebnisse, von denen wir gerne etwas erfahren wollen.

Habt Ihr ein solches persönliches Erlebnis? Dann schreibt es auf und schickt es uns zu! Wenn die Geschichte tatsächlich lustig ist, wird sie auf unserer Gour-Ni-Times Website veröffentlicht!

Der Text sollte bitte nicht länger als 1000 Wörter sein!

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Fußnoten:

Lila = Göttliches, vergnügliches Spiel

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