„Krishna West“ erreicht Deutschland

H.D. Goswami kritisiert ISKCONs kulturellen Chauvinismus

| 29. September 2015 | 1 Kommentar

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Srila Prabhupada war keineswegs anti-westlich, wie oft von einigen ISKCON-Mitgliedern behauptet wird.

  • Prabhupada wollte, dass die Gemälde für den Bilderteil seiner Bücher im westlichen Kunststil gemalt werden.
  • Er liebte die Govindam-adi-purusham-Gebete, die von Beatle George Harrison im westlichen Pop-Stil produziert wurden. Prabhupada installierte dieses Musikstück als festen Bestandteil im ISKCON-Morgenprogramm. Es wird weltweit  bei der Begrüßung der Altargestalten abgespielt.
  • Manchmal schmeckten ihm westliche Speisen oder es gefielen ihm westliche Dinge wie Seven-Up-Limonade, Filme von Charlie Chaplin oder Zitate aus der klassischen westlichen Literatur.
  • Er mochte es, wenn sich seine Schüler wie „amerikanische Ladies und Gentlemen“ kleideten.
  • Er schätzte westliches Know-how in Bezug auf Organisation, technische Erfindungen und systematisches Denken.
  • Er wollte, dass die Kirchenorgel und die Kirchenbänke im Tempel von Los Angeles stehen bleiben. (Leider wurde diese Anweisung von seinen Schülern nicht befolgt.)
  • Er wollte, dass das ehrgeizigste Bauprojekt der ISKCON, der große Tempel in Mayapur, Indien, im klassischen westlichen Baustil errichtet wird
  • und viele weitere Beispiele

Über die Jahrzehnte hinweg hat sich in der ISKCON eine Form des kulturellen Chauvinismus eingeschlichen. Bei dieser Weltanschauung ist alles gut, was aus Indien kommt (selbst wenn es schlecht ist) und alles schlecht, was aus dem Westen kommt (selbst wenn es gut ist). Der langjährige einweihende spirituelle Meister der ISKCON, Hridayananda Dasa Goswami, vertritt vehement die Ansicht, dass die ISKCON niemals ihren Weg in die westliche Mainstream-Gesellschaft finden wird, solange sie sich von dieser einseitigen Weltsicht nicht verabschiedet.

Ende August war H.D. Goswami für vier Tage auf einer kurzen, aber intensiven Deutschland-Tour. Er besuchte zuerst das GNT-Redaktionsbüro in Liebenau, dann die Veden-Akademie im Schloss Kränzlin und als krönenden Abschluss das ISKCON-Zentrum in Berlin. Dabei hielt er drei äußerst mutige Vorträge, in welchen er sich kompromisslos mit ISKCON’s kulturellem Chauvinismus auseinandersetzt. Nicht nur ist er der Psychologie dieser Weltanschauung auf den Grund gegangen, sondern er hat auch systematisch die verheerenden Folgen für ISKCONs Stellung in der Gesellschaft aufgezeigt.

Alle Vorträge wurden mit Videokamera aufgezeichnet. Der erste hat sogar eine deutsche Übersetzung!

Vielen Dank an Satchidanand Malewar aus Mumbai, der uns die Kamera geschenkt hat, und vielen Dank an Gaura Nataraja Dasa für die Aufzeichnung in Berlin! Danke auch an Gerrit Janssen aus Oldenburg für den technischen Support!

 

H.D. Goswami – You Cannot Culturally Colonize Germany with Indian Traditions

Mit deutscher Übersetzung!

 

H.D. Goswami – Cultural Chauvinism and Universal Spiritual Principles in ISKCON Today

Veden-Akademie, Schloss Kränzlin

 

H.D. Goswami at ISKCON Berlin, Germany – Physical and Metaphysical Reality

ISKCON Berlin

 

 Fotoserie: H.D. Goswami in Liebenau, August 2015

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Foto ganz oben: Hridayananda Dasa Goswami (mitte) zusammen mit den beiden Gour-Ni-Times Redakteuren Shivatma Dasa (links) und Paramshreya Dasa (links)

Mehr über Krishna West:

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Category: Diverses, Hridayananda Dasa Goswami, Krishna West

Kommentare (1)

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  1. Ich finde diesen Beitrag sehr kraftvoll und super gestaltet! GNT ist einfach super!

    ED
    Parivadi dasa

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