Die große Seele Afrikas – Nelson Mandela

Wahrzeichen für Duldsamkeit, Vergebung und Gottesfurcht

| 6. Dezember 2013 | 2 Kommentare
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Nelson Mandela zusammen mit ISKCON-Guru Bhakti-Tirtha Swami (1950-2005), den er gelegentlich als spirituellen Berater aufsuchte. Foto © Back to Godhead Magazine

Was mich an Nelson Rolihlahla Mandela (1918-2013) immer besonders beeindruckt hat, ist sein offenes freundliches Gesicht mit den funkelnden Augen, seine positive Ausstrahlung, in der ich keinen Neid und kein falsches Ego erkennen konnte, und die enthusiastische Lebensbejahung, frei von falscher Sentimentalität.

Bereits als Teenager – das war in den 1980er Jahren – hörte ich von dem großen Bürgerrechtler und Freiheitskämpfer, der bereits für über zwanzig Jahre in einem südafrikanischen Gefängnis eingesperrt wurde und trotzdem mit aller Entschlossenheit gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung seines Landes kämpfte. Und dabei ging von diesem Mann während und nach seiner Haft nie Hass und unnötige Gewalt aus, anders als man es normalerweise von vielen Regimegegnern gewohnt ist.

Weil sich Mandela gegen das menschenverachtende Apartheitsregime stellte, wurde er für 27 Jahre eingesperrt. Seine Haftbedingungen waren schlecht, er musste Steine klopfen und durfte mit anderen Inhaftierten nicht sprechen.

Wie kann ein Mensch trotz solcher Leiden und Ungerechtigkeiten trotzdem noch mit so einem positiven, ungebrochenen Lächeln herumlaufen? Die Antwort liegt für mich eindeutig in seiner Gläubigkeit. Denn, wenn ich an Nelson Mandela denke, kommt mir immer schnell ein ganz besonderer Vers aus dem Śrīmad-Bhāgavatam in den Sinn. Brahma, der Architekt des Universums, betet zu Krishna wie folgt:

tat te ’nukampāṁ su-samīkṣamāṇo
bhuñjāna evātma-kṛtaṁ vipākam
hṛd-vāg-vapurbhir vidadhan namas te
jīveta yo mukti-pade sa dāya-bhāk

„Mein lieber Herr, jemand, der aufrichtig darauf wartet, dass Du ihm Deine grundlose Barmherzigkeit zuteil werden lässt, während er mit aller Duldsamkeit die Reaktionen seiner vergangenen Taten erleidet und Dir gleichzeitig mit Herz, Worten und Körper seine achtungsvollen Ehrerbietungen darbringt, ist mit Sicherheit ein Kandidat für Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod – denn diese Befreiung hat er sich rechtmäßig verdient.“

(SB 10.14.8)

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Foto © Food for Life Global

Auch ist es ein allgemein zu beobachtendes Phänomen, dass Menschen, die an Gott glauben, statistisch eine positivere Lebenseinstellung und eine höhere Lebenserwartung haben als Menschen ohne Glauben. Darüber gibt es sogar viele wissenschaftliche Studien, die an Universitäten durchgeführt wurden. Beides trifft auf Mandela zu. Er ist ein Paradebeispiel eines Menschen, der eine glückliche Ausstrahlung verbreitet und zugleich ein biblisches Alter erreicht hat – und das, obgleich er für den Großteil seines Lebens immensem Unrecht ausgesetzt war.

„Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen es lernen, zu hassen, und wenn sie es lernen können, zu hassen, dann kann ihnen auch gelehrt werden, zu lieben – denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.“

* * *

„Wir fragen uns, wer bin ich, dass ich mich brillant, großartig, talentiert und phantastisch nennen kann? Aber wer bist du, dass ich dich nicht so nennen kann? Du bist ein Kind Gottes.“

* * *

„Wir sind geboren, um den Glanz Gottes, der in uns ist, zu manifestieren“

– Nelson Mandela

Schon anhand dieser Zitate wird deutlich, dass Mandela kein einseitiges, sektiererisches Gottesverständnis besaß. Er hatte überhaupt keine Probleme damit, Gott in vielen religiösen Traditionen zu erkennen. So stand er auch dem Krishna-Bewusstsein äußerst positiv gegenüber. Er ließ sich sogar gelegentlich von Bhakti-tirtha Swami (1950-2005), einem einweihenden spirituellen Meister der ISKCON, beraten. Im Jahre 1997 würdigte Mandela die ISKCON-Hilfsorganisation „Food for Life“ dafür, zum Anlass des “Festival for the Children of the Rainbow Nation” 50.000 Mahlzeiten für Schulkinder zubereitet zu haben.

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Das englische Königspaar vor dem Krishna-Altar der Avanti-Schule, einer staatlich anerkannten Bildungseinrichtung der ISKCON in England. Foto © dandavats.com

Auch habe ich noch nie gehört, dass sich ein Präsident irgendeines Landes flach und lang ausgestreckt mit ausgezogenen Schuhen vor einem Krishna-Altar hinlegt, um der Höchsten Persönlichkeit Gottes seinen Respekt zu bezeigen. Queen Elizabeth II und ihr Ehemann Prinz Phillip haben letztes Jahr immerhin respektvoll einen Hare-Krishna-Tempel betreten, einer Arati-Zeremonie beigewohnt und lächelnd mit gefaltenden Händen dem Mahamantra-Singen gelauscht. Dafür musste aber im Tempelraum ein gesonderter Teppich ausgelegt werden, weil man von dem Königspaar das Schuhe-ausziehen nicht verlangen wollte. Wenn jedoch ein Staatspräsident ohne Wiederspruch sofort seine Schuhe auszieht und sich flach auf den nackten Tempelboden legt, um Radha und Krishna zu salutieren, zeigt dies nur, um was für ein besonderes Kaliber es sich hier handelt.

Mit Tränen in den Augen salutieren wir dir, lieber Mahatma Nelson! Mögest du einen wunderbaren Bestimmungsort erreichen!

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ISKCON-Meister Indradyumna Swami überreicht Nelson Mandela Krishna-bewusste Literatur.  © Foto: gurudeva.ru

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Vor diesen Altargestalten Radhas und Krishna namens „Sri Sri Radha Radhanath“ im ISKCON-Tempel Durban, Südafrika, legte sich Nelson Mandela flach nieder. Foto © ISKCON Durban

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Nelson Mandela Zitate

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Category: Bhakti Tirtha Swami, Interreligiös, ISKCONews, Menschen, Politik, Shiva & Param, Tempelverehrung

Kommentare (2)

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  1. Shiva & Param Shiva & Param sagt:

    Ein großartiger Rap (Deutsch) über Nelson Mandela von BLUMIO. Er nimmt kein Blatt vorm Mund, nennt das Kind beim Namen!

    http://de.screen.yahoo.com/blumio-rap-da-news-episode-140440320.html

  2. Sven sagt:

    Gute Reise. „Nelson Mandela“.

    Gott segne Dich.

    HARE KRISHNA!!!!

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