Pornokonsum und das Bhagavatam

Rüdiger: Hey Adelbert, hast du dich schon mal mit dem Thema Pornografie im Kontext des Śrīmad Bhāgavatam beschäftigt?

Adelbert: Ja, ich habe darüber nachgedacht. Es ist erschreckend, wie viele unschuldige Jugendliche wie wir und sogar Kinder durch den schlechten Umgang mit Pornografie beeinflusst werden. Im Bhāgavatam wird die Geschichte von Ajamila erwähnt, der durch eine unglückliche Begegnung vom rechten Weg abgekommen ist.

Rüdiger: Genau! Ajamila war ursprünglich ein tugendhafter Brahmane, aber er sah etwas, das ihn verlockte, und wurde dann ein Opfer seiner Begierden. Das ist doch ein klassisches Beispiel für die Gefahren. Selbst der große Halbgott Brahma, der Architekt des Universums, wurde einmal scharf auf seine eigene Tochter. Ich weiß, das klingt cringe, aber wenn selbst ihm sowas passiert, kann uns das auch passieren.

Adelbert: Absolut. Und das Problem hat sich im Kali-Yuga nur verschärft. Jetzt gibt es unzählige Filme und Inhalte online, die ganz einfach zugänglich sind. Kinder und Jugendliche haben 24 Stunden Zugriff auf alles.

Rüdiger: Ich finde es besorgniserregend, wie leichtfertig Eltern ihren Kindern Smartphones geben, ohne über die Risiken nachzudenken. Oft sind diese Geräte eine Einladung zu ungeeignetem Inhalt.

Adelbert: Stimmt. Ich habe kürzlich gelesen, dass sogar in vielen Hollywood-Filmen oft unanständige Szenen vorkommen. Manchmal gibt es Altersbegrenzungen, aber das hält Kinder nicht davon ab, darauf zuzugreifen.

Rüdiger: Und die Tatsache, dass es viele Pornoseiten gibt, die kostenlos und anonym sind, macht die Situation noch schlimmer. Als ich ein Kind war, hatte ich nicht einmal eine Vorstellung davon, dass so etwas existiert.

Adelbert: Ja, das war bei mir ähnlich. Ich erinnere mich, dass ich einmal, als ich zehn Jahre alt war, auf einer öffentlichen Bahnhofstoilette in Frankfurt ein liegengebliebenes Pornomagazin gefunden habe, das mich völlig schockiert hat. Aber die Neugier war auch da.

Rüdiger: Es ist echt traurig, dass viele Menschen in der materiellen Welt einfach dem Drang nachgeben. Krishna hat in der spirituellen Welt eine ganz andere Art von liebevollen Beziehungen, die rein und ohne ausbeuterische Lust sind. Hier bei uns in der materiellen Welt ist halt alles ziemlich dirty.

Adelbert: Und das ist eine große Herausforderung für uns alle. Selbst Spiritualisten müssen vorsichtig sein, denn die Gefahren sind real. Es gibt zwar Hilfsangebote, aber viele Menschen wissen gar nicht, dass sie solche Dienste in Anspruch nehmen können.

Rüdiger: Ich habe von einem Internetdienst gehört, ich glaube er hieß Covenant Eyes oder so, der Menschen dabei hilft, ihre eigene Internetnutzung zusammen mit guten Freunden zu überwachen und zu kontrollieren. Das könnte ein erster Schritt sein, um sich vor diesen Einflüssen zu schützen. Und ich habe mir AppBlock aufs Phone installiert, wo bestimmte Apps wie Insta und TikTok zu gewissen einprogrammierten Zeiten nicht laufen.

Adelbert: Das klingt interessant. Viele christliche Gemeinden sprechen offen über solche Themen und nehmen sie ernst. Vielleicht sollten wir auch mehr darüber reden.

Rüdiger: Ja, es ist wichtig, dass wir uns über die Gefahren bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um uns selbst und auch jüngere Kinder zu schützen. Wenn wir nicht darauf achten, können wir schnell in die Falle tappen.

Adelbert: Richtig. Und ich denke, es ist auch eine Verantwortung der Eltern, sich zu informieren und die Nutzung von Technologie für ihre Kinder zu kontrollieren.

Rüdiger: Ganz genau. Es wird immer schwieriger, tugendhaft zu leben, je mehr sich die Welt verändert. Aber wir müssen versuchen, die Hürden zu überwinden und uns nicht von den negativen Einflüssen mitreißen zu lassen. Schließlich wollen wir ja bald mal auf eine spirituelle Bewusstseinsstufe kommen.

Adelbert: Ja, Rüdiger, lass uns darüber weiterhin im Gespräch bleiben und vielleicht auch anderen davon erzählen. Es ist wichtig, dass wir diese Art von Aufklärung und Bewusstseinsbildung vorantreiben.