Chaitanya Mahaprabhu, Inkarnation Krishnas und Begründer der Sankirtana-Bewegung (14. Jhd.)

Weltfrieden und Völkerverständigung in Gottes Namen

von Shivatma Dasa und Paramshreya Dasa (Sept. 2007)

Gott wird in verschiedenen Ländern dieser Welt mit verschiedene Namen angesprochen und verehrt – je nach Sprache, Kultur uns Religion. Genauso wird auch die Sonne in verschiedenen Ländern mit verschiedenen Namen angesprochen. In Köln nennen wir sie Sonne, in Italien heißt sie Sol, in der Türkei wird sie Güneb und in Indien wird sie Surya genannt. Doch überall scheint nur ein und dieselbe Sonne; bloß geben ihr die Menschen verschiedene Namen.

Wäre es nicht töricht, zu denken, in Köln scheine eine deutsche Sonne und in Istanbul eine türkische. Und wäre es nicht genauso unintelligent, wenn wir denken, die Christen würden einen christlichen Gott verehren, die Hindus einen hinduistischen, die Juden einen jüdischen und die Moslems einen mohammedanischen? Ist diese Vorstellung nicht der Keimboden für Feindseligkeit unter den Menschen?

Nein, es kann nur einen Gott geben – doch trägt Er in verschiedenen Teilen der Welt verschiedene Namen: Krishna, Jahwe, Jah, Allah, Jehova, Vishnu usw. Es ist aber immer derselbe eine Gott gemeint.

Warum soll Gott nicht mehrere Namen haben können? Manche Leute besitzen schließlich auch mehrere Namen: Ich persönlich hatte früher einen Schulfreund, der ganze fünf Namen in seinem Reisepass stehen hatte: Cedric Arne Markus von Osteroth. Wenn schon gewöhnliche Menschen so viele Namen haben können, warum kann dann der unbegrenzte Herr nicht auch mehrere, ja unbegrenzt viele Namen besitzen?

Dies wird auch von den jahrtausend alten vedischen Schriften, die aus Indien stammen, bestätigt. In einem Sanskrit-Gebet heißt es:

namnam akari bahuda nitya sarva shaktih... (Sri Siksastakam)

„O mein Herr, einzig Dein Heiliger Name vermag dem Lebewesen allen Segen zu spenden und daher besitzt Du Millionen und Abermillionen von Namen wie Krishna oder Govinda. In diese transzendentalen Namen hast Du all Deine Energien eingehen lassen und es gibt nicht einmal starre Regeln für das Aussprechen dieser Namen. In Deiner Güte hast Du es uns Menschen so einfach gemacht, Dir durch Deinen Heiligen Namen näher zu kommen, doch unglückselig, wie ich bin, verspüre ich keine Anziehung zu Ihm.“

Völkerverständigung und Weltfrieden in Gottes Namen beginnt mit dem Respekt für die verschiedenen Namen Gottes in allen Kulturen und Religionen.

Wir, die Hare-Krishna-Bewegung, erheben keinesfalls einen Absolutheitsanspruch auf den Gottesnamen, den wir bevorzugen. Denn ist es nicht erstaunlich? In allen großen Weltreligionen wird der Mensch ermutigt, den Heiligen Namen des Herrn zu besingen und zu lobpreisen: „Vater unser, geheiligt werde Dein Name“ heißt es in der Bibel oder „la ilaha il allah“ im Koran. Und auch in den Vedas heißt es, dass im Lobpreisen der Heiligen Namen Gottes die Kraft innewohnt, alle zerstörerischen Einflüsse und negativen Energien zu vertreiben.

harer nama harer nama
harer namaiva kevalam
kalau nasty eva nasty eva
nasty eva gatir anyatha

(Brihad Aranyaka Upanisad)

Wenn wir Gottes heiligen Namen besingen – in welcher Sprache auch immer – können wir unmittelbare Gemeinschaft mit Gott haben, denn der Herr ist von Seinem Namen nicht verschieden.

Die Veden sagen, dass ein ganz besonders machtvoller Name Gottes der Name Krishna ist. Krishna bedeutet soviel, wie „der auf alle Lebewesen anziehend wirkende“. Und ein anderer sehr allgewaltiger Name ist Rama. Rama bedeutet „die Quelle aller Freude.“ Dann gibt es noch Hara, die weibliche Freudenenergie Gottes. Sie wird im Vokativ mit Hare angerufen. Aus diesen drei Namen setzt sich der Hare-Krishna-Mahamantra zusammen – das Lied für das die Hare Krishnas so bekannt geworden sind:

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare /
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare.

Wir möchten jeden ganz herzlich einladen, diese glückbringenden Namen Gottes mit uns zu besingen. Sie können auf diese Weise eine große spirituelle Erfahrung machen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für den Weltfrieden leisten.

Manche Menschen glauben, die Hare-Krishna-Bewegung wäre eine neu erfundene Religion. Obwohl sie in der westlichen Welt erst seit etwa 40 Jahren bekannt ist, gibt es die Hare-Krishna-Bewegung in Indien schon seit Jahrtausenden. Ihre Grundlage sind die alten Vedischen Schriften, wie die Bhagavad-gita. Dieses Buch wurde von berühmten Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Mahatma Gandhi, Hermann Hesse und vielen anderen mit großer Wertschätzung gelesen.

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