Der Simhachalam-Dokumentarfilm

Achtung: Drei Videoclips werden nacheinander abgespielt!
Gesamtlänge: 25 Minuten

Jedes Jahr im Mai findet im Bayerischen Wald das jahrtausendalte Nrisimha-Caturdasi-Festival statt. Ca. 20 km von Passau entfernt steht der einzige Narasimha-Tempel Europas. Nasarimha oder Nrisimhadeva ist ein Avatar der Höchsten Persönlichkeit Gottest Vishnu, der als Halb-Mensch-Halb-Löwe auf dieser Welt erschien, um Seinen Geweihten Prahlada vor seinem dämonischen Vater - dem damaligen Imperator des Universums - zu beschützen. Zu dieser Festlichkeit treffen sich die Geweihten Krishnas aus der ganzen Welt. Auch wir sind zu diesem heiligen Ort gepilgert, um uns ein genaues Bild von diesem besonderen Meeting zu machen. Im Tempel, Simhachalam genannt, wird die Altargestalt Narasimhadevas mit uralten Zeremonien und Ritualen verehrt. Diese Zeremonien werden in altindischen Sanskrit-Texte, den Vedischen Schriften, genau beschrieben.

Kleiner Hinweis: Videoproduktionen und Internet-Journalismus nehmen viel Zeit in Anspruch. Wer möchte das Gour-ni-times Projekt unterstützen? Wir sparen gerade für eine Auto-Gasanlage, um auf unseren Predigertouren (Missionsreisen) die immensen Fahrtkosten zu reduzieren. (Denn das Benzin wird immer kostspieliger) Diese Anlage kostet ca. 2000 EUR. Bis zum 31. September kann man uns bei dieser Anschaffung unter die Arme greifen. Man kann mit uns gerne Kontakt aufnehmen. Vielen Dank!

Spannender MP3-Vortrag über den philosophischen Hintergrund dieses Tempels:

Der Zorn Gottes (45 Min) Im "Dschungel-Camp" hätte der Dämon Hiranyakashipu wahrscheinlich ganz groß abgeräumt. Er verharrte für viele Jahre in einem Termitenhügel – doch nur um später den "Zorn Gottes" zu erfahren...

Was ist materieller und was ist spiritueller Zorn? [>>>]

Korrektur zum Inhalt des Vortrags: Es handelte sich nicht um einen Polizeipräsidenten, sondern um einen Kriminalkommissar aus Berlin.

Es folgt ein Bericht über das Festival von Antaryami Krishna Dasa aus Linz (Österreich), einem der langjährigen Priester von Simhachalam. Er hat uns gebeten, diesen Report auf der GNT-Website zu veröffentlichen:

Narasimha Caturdasi auf Simhachalam/Deutschland

Liebe Vaishnavas und Vaishnavis!

Ich möchte euch einen Einblick in das diesjährige Narasimha Caturdasi Festival in Simhachalam geben, welches, wie ich denke, eines der besten Feste war, denen ich seit vielen Jahren beigewohnt habe.

An den Berghängen in der Mitte des Bayerischen Waldes fand das 25. Sri Narasimha Caturdasi Festival statt. Vaishnavas von nah und fern kamen in diese schöne, erhabene Umgebung, um an dieser wunderbaren Feier teilzunehmen. Mehr als 540 Devotees von überall in Europa pilgerten zum Platz bekannt als Simhachalam. Auch viele geistige Führer der ISKCON wie H.H Sacinandana Swami, H.H. Krishna Ksetra Prabhu, H.H. Kadamba Kanana Swami, H.G. Tattvavit Prabhu, H.G. Dina Sharana Mataji und viele andere Schüler von H.D.G. Srila Prabhupada waren anwesend. Unter ihnen auch – nach 20 Jahren – H.G. Kripa Moya Prabhu, der sich von der Liebe und Hingabe der Gottgeweihten, die sie Sri Sri Prahlad Laxmi Narasimhadeva darbrachten, tief beeindruckt fühlte. Er ergriff praktisch jede Gelegenheit für eine Anbetung zu ihren „Lordschaften“, wie sie hier auf traditionelle und großartige Weise dargbebracht wird. Bevor das eigentliche Fest begann, hielt H.H. Kadamba Kanana Swami seine Vyasa Puja Feier auf Simhachalam ab, was im Laufe der Jahre bereits eine Tradition geworden ist und von seinen Schülern und von den Farm-Einwohnern mit Freude zelebriert wird. Das Fest begann am Donnerstag Abend mit der Einweihungsfeuerzeremonie und dem Hissen der Fahne von Sri Garudaji und Sri Hanumanji als ein günstiger Auftakt für das Fest. Sobald der Homa-Opfer vorbei war, fing bei strahlendem Sonnenschein ein leichter Regen an, der auf alle versammelten Devotees sanft herabrieselte. Dies zeigt, dass eine äusserst glückverheißende Zeremonie stattgefunden hat. Dieser Deva-Snana oder der „Schauer der Halbgötter“ zeigt, dass die Devas ihre Billigung und ihren Segen bekannt geben.

Am folgenden Morgen wurden Sri Sri Prahlada Laxmi Narasimha mit duftendem Öl eingerieben und gebadet, und am Abend gaben die Utsava-Murtis (die Festival-Altargestalten) auf einer Schaukel im Tempelraum „Darshan“ (Audienz), bei dem sie von ungefähr 300 Devotees liebevoll geschaukelt wurden, begleitet durch einen Bhajan von Madhava Prabhu. Am nächsten Tag um 6 Uhr wurde der Herr mit Milch gebadet und später ist der ganze Garbha-Griha (Sanctum-Sanctorum, d.h. der innere Altarraum) in einen kleinen Wald umgestaltet worden. Der Herr begrüßte die jubelnden Devotees Darshan in einem Wald-Outfit, gestaltet aus Blättern und Blumen. Dies wurde von sehr erfahrenen und Ergebenen Vaishnavis arrangiert, die unermüdlichen Dienst im Umwandeln des gesamten Altars darbrachten, um diesen in ein Platz zu verwandeln, der einen an Vaikuntha erinnerte. Während des Tages fanden mehrere Seminare statt, und am Abend des Samstags gaben zwei sehr talentierte Vaishnavis vom tschechischen Yatra eine Bharat-Natyam-Vorstellung (indischer Tempeltanz) zur Freude Lord Narasimhadevas und allen versammelten Gottgeweihten. Am Abend wurde der Herr entkleidet, und dann fand einer der Highlights des Festivals statt: Pavitrams (reine Seidengirlanden) wurden auf die Bildgestalt des Herren gelegt, was mehr als zwei Stunden dauerte. Die spirituelle Atmosphäre wurde von den Bhajans von H.G Madhava Prabhu und seiner Band aus Zürich gekrönt. Sie erhoben alle Devotees in den spirituellen Bereich und berührten die Seele und die Herzen aller. Sogar die Pujaris, welche sonst nur vedische Mantras zur Freude des Herrn chanteten, vergaßen alles und sangen zusammen mit dem wohlklingenden Kirtan.

Am nächsten Tag erreichte das Fest seinen Höhepunkt. Es war der Erscheinungstag des Herrn! Bereits am Morgen waren viele Gottgeweihte auf dem Altar und in der Küche beschäftigt, um die große Abhisheka-Zeremonie und die Opferungen vorzubereiten, welche später zum Herrn geopfert wurden sollte. Die Abhiseka startete um 10 Uhr S.I.T (nach indischer Standardzeit), was ungefähr 11.30 bedeutet(!) Sie startete mit einem Bad aus Wasser- und Sandelholzpaste, dann kam das traditionelle Baden von Milch, Jogurt, Ghee, Honig und Zuckerwasser, gefolgt von Säften aus Bananen, gemischten Früchten und Mango. Der letzte Fruchtsaft war aus Erdbeeren, der mit der Verwendung von Schlagsahne auf dem Körper des Herren gegossen wurde. Der tiefe rote Saft benetzte die Bildgestalt des Herrn. Danach wurde eine Girlande aus "Berlinern“ aufgezogen und dem Herrn geopfert, gefolgt von Fruchtgirlanden und schließlich wurde der Herr mit Bananen „bekleidet“ . Darauf folgte ein kurzes sauberes Wasserbad. Dann wurden die Vorhänge geschlossen. Kurze Zeit später wurde Haldi oder Kurkuma auf die Gottesform aufgetragen. Nachdem der Altar mit Weihrauch eingeräuchert wurde (man konnte die Hand nicht vor den Augen sehen), wurde der Altar wieder geöffnet – zusammen mit jubelnden HARIBOLs und JAY NARASIMHA-Rufen der Devotees. Dann ging die Abhisheka-Zeremonie weiter: Verschiedene Arten von Dipas (von Eka Dipa bis zu Meru Dipa) wurden geopfert, und der Herr wurde anschließend mit verschiedenen heiligen Kräuterauszügen, Safran und Navaratna-Wasser gebadet. Schließlich strömte der Saft von 32 frisch aufgebrochenen Kokosnüssen (für die 32 Silben des Narasimha Mahamantra) über ihre Lordschaften, um die Abhisheka zu schließen.

Nachdem die Altar-Türen geschlossen wurden, toste der Kirtan weiter, und der Altar wurde für ein Grande Finale vorbereitet. Die Köche bereiteten mehr als 220 verschiedene Gerichte und einen großen Kuchen vor, die Lord Narasimha geopfert wurden. In der Zwischenzeit gab es im Tempelraum „Narasimha-Katha“ (das Rezitieren der Spiele Narasimhas) welcher von verschiedenen Devotees vorgetragent wurde. Es war Abenddämmerung als abermals die Türen des Altars geöffnet wurden, und der Herr wurde in einem Blumen-Outfit von seinen Geweihten begrüßt. Die Devotees waren sprachlos, aber dann begann H.H Sacinandana Swami das Gebet von Narasimha vorzusingen, und alle Pilger verherrlichten Lord Narasimha, indem sie sich ihm anschlossen. Nach der Arati gab es wieder eine Bharat-Natyam-Vorführung. Dieses Mal ein Tanz exklusiv für Ihre Lordschaften, wie es sogar heute in einigen Tempeln in Indien praktiziert wird. Danach wurde das Maha-Prasadam im Zelt verteilt und später sangen die Gottgeweihten Bhajans bis spät in die Nacht hinein.

Zusammenfassend war dieses Fest ein großartiger Erfolg. Doch ohne den wunderbaren Dienst der Vaishnavas – auf dem Altar, in der Küche, im Management des Tempels usw. – wäre dieses Ereignis nicht möglich gewesen. Ich möchte mich besonders beim Tempel-Präsidenten und seiner Frau, Vedanta Krit Prabhu und Arjuniya Gopi Mataji für die Organisation, bei allen Pujaris Lord Narasimhadevas wie Amara Prabhu, Nrsimhapriya Devi Dasi, Divya Simha Prabhu, H.G Kripa Moya Prabhu und allen anderen beteiligten Gottgeweihten bedanken, auch bei allen Köchen, allen voran, Rupa Vilasa Prabhu aus Tschechien, der 21 Stunden ohne Unterbrechung in der Küche stand, sowie bei Narahari Dasi Devi Dasi für ihren Dienst. Mein Dank gilt auch den Matajis wie Nitya Manjari Devi Dasi und Suchitra Devi Dasi, die solch eine wunderbare Blumendekoration für den Herrn vorbereitet haben, und allen anderen, sowie den Devotees aus Polen und Marici Dasa aus Deutschland für das gelungene Management des Ashramas und der Prasadamverteilung.

Danke an alle, die gekommen sind, um mit uns zu feiern. Wir sind mit einem Fest gesegnet worden, das nicht so bald vergessen wird!

Antaryami Krishna Dasa