Berlin – Ramachandra's Erscheinungstag
Vor vielen Millionen Jahren erschien Krishna in einer Inkarnation namens Ramachandra, als Prinz, dem seine Ehefrau Sita entführt wurde. Hier sind schöne Fotos, die im Jahre 2006 von André Wagner aufgenommen wurden. [Zur Dia-Show]

 

Valmiki Muni verfasst das Ramayana

Das Ramayana-Projekt

Erste ungekürzte Fassung in Deutscher Sprache!

Das Valmiki Ramayana gehört neben Vyasadevas Mahabharata und Homers Odyssee zu den größten Epen der antiken Weltliteratur. Bis heute gab es nur einige wenige, stark gekürzte Fassungen in deutscher Sprache, die eher den Eindruck entstehen ließen, dass es sich bloß um ein altes indisches Märchen handelt. Doch seit einigen Jahren wurde von Diviratha Dasa (Dirk Büchner), einem langjährigen Vaishnava aus München, das kolossale Projekt gestartet, dieses Epos in einer ungekürzten deutschsprachigen Ausgabe zu übersetzen und zu kommentieren. Dabei zieht er verschiedene Ramayana-Versionen mit deren Erläuterungen und Übersetzungen von hochkarätigen Gelehrten aus aller Welt zu Rate, die sich mit diesem Werk bereits eingehend beschäftigt haben, wie beispielsweise die Indologen Goldman, Smith, Macdonell, aber auch Autoritäten der Vedischen Tradition wie Bhakti-vikasa Swami, Hridayananda Dasa Goswami und den berühmten Vaishnava-Kommentator A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada. Nun steht die Veröffentlichung des ersten von sieben Bänden bevor. Doch bereits auf der Gour-ni-times-Website gewährt uns Diviratha schon einmal einen Einblick, worum es in diesem besonderen Werk überhaupt geht. Der folgende Text, direkt aus der Einleitung, ist eine kurze Zusammenfassung über den Inhalt des Ramayanas.

 

Diviratha Dasa (Dirk Büchner)

Die sieben Teile des Ramayana

Von Diviratha Dasa (Dirk Büchner)

I) Bala-kanda

Der erste Teil befasst sich mit dem Erscheinen Ramas und seinen ersten Jahren auf unserem Planeten Erde.

Maharaja Dasharatha, Kaiser der Welt, regiert in Ayodhya, der Hauptstadt des Königreiches Kosala. Weder ihm selbst, noch seinen Bürgern mangelt es an irgendetwas, alle sind glücklich und zufrieden. Und dennoch ist das Glück nicht vollkommen, denn dem Königreich fehlt ein Thronfolger. Auf Anraten seiner Minister führt Dasharatha deshalb eine aufwendige Zeremonie durch, die gewährleisten soll, von den Göttern mit einem Sohn gesegnet zu werden.

Auch die Götter stehen zu dieser Zeit vor einem unlösbaren Problem. Ravana, ein rakshasa [ein menschenfressender Dämon], terrorisiert das gesamte Universum und bezwang sogar die Halbgötter. Ursache für seine scheinbare Unbesiegbarkeit ist eine Segnung Brahmas, die ihm nahezu Unsterblichkeit zusichert. Es gibt nur ein einziges Lebewesen, gegenüber dem Ravana die Unsterblichkeit nicht gewiss war – ein Mensch. Aber welcher Mensch könnte es mit diesem mächtigen Dämonen aufnehmen? In großer Not und Sorge um das Universum wenden sich die Halbgötter an Vishnu und erbitten seinen Beistand bei dem Vorhaben Ravana zu töten.

Sita-Rama im ISKCON Tempel Delhi (Indien)

Daraufhin erklärt sich Vishnu bereit, in der äußerlichen Form eines Menschen auf der Erde zu erscheinen und zwar als Sohn König Dasharathas. Vishnu bittet die Götter, ihm in seinem Kampf (der für ihn nur ein Spiel ist) zu assistieren und dazu die Formen von Affen anzunehmen. So erscheint Vishnu schließlich als Rama am kaiserlichen Hofe, zusammen mit seinen Brüdern Lakshmana, Bharata und Shatrughna.

Die Tage der Kindheit (bala) der vier Brüder sind unbeschwert und Rama ist der Liebling aller Einwohner in Ayodhya. Doch bereits im Knabenalter, noch bevor er das Alter eines Kriegers erreicht hat, wartet die erste Aufgabe auf ihn. Mächtige rakshasas stören immer wieder ein wichtiges Opferritual des großen Heiligen Vishvamitra. Der Weise besucht den Palast und bittet Dasharatha darum, Rama mit sich nehmen zu dürfen, damit er die mächtigen rakshasas besiegt. Nach langem Zögern willigt Dasharatha schließlich schweren Herzens ein, und so verlassen Vishvamitra, Rama und Lakshmana, der seinem älteren Bruder niemals von der Seite weicht, die Stadt.

ISKCON Tempel Delhi

Auf ihrem Weg zur Einsiedelei des Weisen, hören die Prinzen über ihre Vorfahren und erfahren unter anderem, wie sich ihre Ahnen über viele Generationen hinweg bemühten, die Ganga [Ganges] auf die Erde zu bitten. Die beiden Krieger nehmen auch mantras in Empfang, die sie für den Kampf mit den Störenfrieden stärken sollen.

Nachdem Rama die Dämonen getötet bzw. zurückgeschlagen hat, begeben sich die drei Königlichen an den Hof in Mithila. Der dort herrschende König Janaka ist im Besitz eines sagenhaften Bogens, den es zu spannen gilt, will man die Hand seiner unvergleichlich schönen Tochter Sita gewinnen. Rama gelingt dieses Kunststück. Und da Janaka und sein Bruder noch drei weitere Töchter haben, und Dasharatha noch drei weitere Söhne hat, wird schließlich sogar eine vierfache Hochzeit gefeiert.

Auf dem Rückweg von Videha nach Kosala wird Dasharatha, mitsamt seinem Hofstaat und allen Begleitern, von Parashurama, einer weiteren Inkarnation Vishnus, aufgehalten. Dieser begehrt einen Kampf mit Rama und muss sich ihm ebenfalls geschlagen geben. Parashurama zieht sich daraufhin in den Himalaya zurück.

Mit dem heiteren und viel umjubelten Einzug des königlichen Gefolges in Ayodhya endet der Bala-kanda.

Aber Sita-Rama werden auch in Berlin verehrt

II) Ayodhya-kanda

Der zweite Teil spielt, wie der Name schon vermuten lässt, überwiegend in Ayodhya, der Hauptstadt Kosalas.

Während Prinz Bharata bei seinem Onkel weilt, beschließt Dasharatha, seinen ältesten Sohn Rama zum Prinzregenten zu ernennen. Diese Nachricht versetzt die ganze Stadt in großen Jubel und die Menschen schmücken Ayodhya wie nie zuvor. Bharatas Mutter Kaikeyi ist die jüngste der drei Frauen Dasharathas und für ihre verführerische Schönheit berühmt. Auch sie begrüßt anfänglich die bevorstehende Krönung Ramas, wird dann aber von ihrer Zofe überredet, von Dasharatha die Erfüllung eines Wunsches einzufordern.

Einst unterstützte sie ihren Gatten auf dem Schlachtfeld und empfing dafür von Dasharatha zwei Segnungen. Nun verlangt sie deren Früchte. Erstens bittet sie Dasharatha darum, Rama für 14 Jahre in die Verbannung zu schicken und, zweitens, besteht sie darauf, dass ihr eigener Sohn Bharata als Thronfolger verkündet wird. Dasharatha ist an sein auf dem Schlachtfeld gegebenes Wort gebunden. Schweren Herzens willigt er in Kaikeyis Wünsche ein und schickt seinen Sohn Rama in die Verbannung.

Rama zögert keine Sekunde, das Wort seines Vaters zu ehren und macht sich unverzüglich auf, die Stadt zu verlassen. Sita und Lakshmana bestehen darauf, Rama auf seinem Weg zu begleiten. Dasharathas Trennungsschmerz über den Verlust seines geliebten Sohnes ist so groß, dass er wenige Tage danach stirbt.

Sita-Rama während ihres Exils

Bharata zeigt sich wenig erfreut über die Intrigen seiner Mutter. Er weist den Thron Ayodhyas weit von sich und begibt sich stattdessen in den Wald, um Rama aufzusuchen. In Begleitung des gesamten Hofstaates und vieler Bürger Ayodhyas will er Rama bitten, auf den Thron zurückzukehren.

Doch alle Versuche Rama zur Rückkehr zu bewegen, schlagen fehl. Bharata willigt schließlich ein, die Regierungsgeschäfte während Ramas Abwesenheit in dessen Namen zu führen. Zum Zeichen der Regentschaft Ramas platziert Bharata die Sandalen seines älteren Bruders auf dem Thron Ayodhyas. Bharata schwört darüber hinaus, Ayodhya erst dann wieder zu betreten, wenn Ramas Bannfluch aufgehoben sei und lebt fortan in einem kleinen Dorf außerhalb der Hauptstadt. Nach dem Besuch Bharatas, entschließt sich Rama, Citrakuta zu verlassen. Die drei Verbannten machen sich auf nach Dandaka, einer Waldregion, in der es von Dämonen und gefährlichen Raubtieren nur so wimmelt.

III) Aranya-kanda

Der dritte Teil beschreibt die dramatischen Ereignisse im vorletzten Jahr von Ramas Verbannung.

Der Dandakawald ist ein Gebiet, das von gewöhnlichen Menschen nicht bewohnt oder aufgesucht wird. In der Einsamkeit dieser Region leben nur fromme Asketen und rakshasas. Rama verspricht den Weisen, sie vor den Gefahren dieses Waldes zu beschützen und schlägt sein Lager in einem Wald namens Pancavati auf.

Der Dandakawald ist das letzte Landstück vor dem Ozean im Süden und somit für Ravana, den König der rakshasas, von strategischer Bedeutung. Er legt viel Wert auf die großräumige Kontrolle dieses Küstenstreifens und hat deshalb auch einige seiner engsten Verwandten und Kampfgefährten in dieses Gebiet beordert, unter anderem seine Schwester Shurpanakha und seinen Bruder Khara.

Durch einen Trick gelingt es
Ravana, die Prinzessin
zu entführen

Shurpanakha begegnet eines Tages Rama und verliebt sich sofort in ihn. Sie nimmt eine verführerische Form an, begibt sich zur Hütte des Prinzen und bezirzt ihn nach allen Regeln der Kunst. Rama und Lakshmana weisen jedoch jegliche Avancen zurück. Als Shurpanakha sich daraufhin anschickt, Sita zu töten, verstümmeln die beiden Krieger die Angreiferin. Shurpanakha kehrt nach Lanka zurück und sucht die Hilfe Ravanas, der daraufhin Khara und 14.000 Soldaten zur Strafexpedition entsendet.

Doch Rama tötet ausnahmslos jeden dieser rakshasas. Dies veranlasst Ravana, sich nun selbst nach Pancavati zu begeben. Allerdings will er nicht mit Rama kämpfen, sondern ihm seine Frau stehlen, deren Schönheit Shurpanakha in den höchsten Tönen gepriesen hatte. Mit Hilfe des Magiers Marica gelingt es schließlich, Rama und Lakshmana von ihrer Hütte fort zu locken, so dass für Ravana der Weg frei ist, Sita zu entführen.

Auf dem Weg zurück in seine Hauptstadt Lanka, wird Ravana von Jatayu, einem riesigen Geier, angegriffen. Jatayu ist ein alter Freund Dasharathas und hatte Rama versprochen, Sita im Wald zu beschützen. Nach einem langen und verbittert geführten Kampf, muss sich Jatayu schließlich geschlagen geben und stirbt.

Rama beklagt herzzerreißend den Verlust Sitas und durchstreift in fast irrer Wut und Verzweiflung den Wald auf der Suche nach Sita. Schließlich wird ihm geraten zu einem See namens Pampa zu gehen. Dort soll er die Gemeinschaft Sugrivas, des Königs der Affen, suchen, denn von ihm würde er Hilfe erfahren. Mit der Ankunft Ramas und Lakshmanas am Pampasee endet der Aranya-kanda.

Der berühmte Affendiener Hanuman

IV) Kishkinda-kanda

Der vierte Teil des Epos dreht sich hauptsächlich um die Könige in Kishkinda, der Hauptstadt des Königreiches der Affen.

Am Pampasee treffen Rama und Lakshmana auf Hanuman, den wichtigsten Minister Sugrivas, und schließlich auch auf Sugriva selbst, der ebenfalls aus der Hauptstadt seines Königreiches verbannt wurde. Er lebt nun am Ufer des Pampasees, da ihn sein älterer Bruder Vali hier nicht verfolgen kann.

Rama und Sugriva schließen Freundschaft und versichern sich ihres gegenseitigen Beistandes. Rama will Sugriva helfen, seinen Bruder Vali zu töten und so den Thron Kishkindas zurück zu erlangen. Sugriva will im Gegenzug Rama helfen, Sita zu finden.

Während eines Kampfes zwischen Sugriva und Vali auf Leben und Tod, löst Rama sein Wort ein und tötet Vali. Sugriva allerdings folgt seinem Versprechen nicht in gleicher Weise. Erst nachdem eine gehörige Zeit verstrichen ist, sendet Sugriva seine Untergebenen in alle Richtungen aus, um Sita zu suchen. Eine Gruppe, unter der Führung von Hanuman und Angada, macht sich in Richtung Süden auf. Während ihrer Suche müssen sie einige Abenteuer bestehen, doch als sie keinerlei Lebenszeichen Sitas finden, beschließen sie, sich zu Tode zu fasten.

Sampati, Bruder des von Ravana getöteten Jatayu, rettet die Suchenden jedoch, indem er ihnen verrät, dass er Sita in Lanka gesehen habe. Nach langer Diskussion über das weitere Vorgehen, beschließt Hanuman, den Ozean zu überspringen, um Sita in Lanka zu finden. Damit endet der Kishkinda-kanda.

V) Sundara-kanda

Der fünfte Teil berichtet hauptsächlich von Hanumans Invasion in Lanka.

Überaus bildhaft und nicht ohne einen guten Schuss Humor werden seine Abenteuer in der Hauptstadt von Ravanas Reich in aller Ausführlichkeit beschrieben.

Hanuman durchstreift Lanka auf der Suche nach Sita und muss alle seine Kraft und Disziplin aufbieten, um Ravana nicht anzugreifen, als er seiner gewahr wird. Sein Auftrag lautet, Sita aufzuspüren. Als er sie dann in einem Garten voller Ashokabäume findet, ist seine Freude groß. Zum Zeichen seiner Allianz mit Rama, zeigt er Sita den Siegelring ihres Gatten und versichert ihr, dass ihr Martyrium bald ein Ende finden werde.

Er bietet ihr sogar an, dass sie auf seinen Rücken klettern könnte und er sie zurück nach Kishkinda bringen würde. Sita lehnt dies jedoch ab, da sie niemals freiwillig ein anderes männliches Wesen berühren will. Außerdem macht sie deutlich, dass es ausschließlich die Aufgabe Ramas ist, sie zu befreien und die Schmach ihrer Entführung zu tilgen.

Hanuman setzt die
Stadt Lanka in Brand

Hanuman denkt nicht daran, Lanka auf so leisen Sohlen wieder zu verlassen, wie er es betreten hat. Er entwurzelt Bäume, zerstört Häuser und tötet Bedienstete und Soldaten Ravanas. Schließlich lässt er sich gefangen nehmen und vor Ravana bringen. Ravana gefällt nicht, was er sich von Hanuman anhören muss. Aus Zorn setzt er den Schwanz des Affen in Brand und befiehlt seinen Soldaten, so mit dem brennenden Hanuman durch Lanka zu ziehen, und ihn als einen gefangenen Spion zu präsentieren. Aber durch eine Segnung des Feuergottes verbrennt Hanuman nicht. Trotz des Feuers fühlt sich sein Körper weiterhin kühl an. Mühelos befreit er sich von seinen Fesseln, springt von einem Haus zum anderen und setzt so die ganze Stadt in Brand. Hanuman, zufrieden über sein Werk, kehrt zur Küste im Süden des Kontinents zurück. Der nun wieder vollständige Suchtrupp macht sich anschließend auf den Weg nach Kishkinda. Unterwegs verwüstet der Trupp, aus lauter Übermut, einen besonders wertvollen Garten Sugrivas.

In Kishkinda angekommen, tritt Hanuman vor Rama, berichtet über die Ereignisse aus Lanka und wiederholt die Worte Sitas, die sie Ramas getreuem Diener mit auf den Weg gab. Mit diesem ausführlichen Bericht Hanumans an Ramacandra und Sugriva endet der Sundara-kanda.

Ramachandra tötet den Dämon Ravana

VI) Yuddha-kanda

Der sechste und längste Teil dreht sich im Wesentlichen um den Krieg (yuddha) zwischen den anstürmenden Truppen Ramas und Sugrivas und der Armee Ravanas.

Nachdem Rama den Bericht Hanumans vernommen hatte, begibt er sich mit Lakshmana und all seinen Verbündeten zum Ufer des Ozeans. Ravanas Bruder Vibhishana sucht Ramacandra auf und beteuert ihm seine Freundschaft. Vibhishana ist sogar bereit, gegen Ravana in den Krieg zu ziehen und Rama nimmt seinen Dienst dankbar an.

Auf einer Brücke aus Steinen überqueren die Truppen Ramas den Ozean und lagern vor den Toren Lankas. Eine gewaltige und blutige Schlacht beginnt, die große Verluste auf beiden Seiten fordert. Der Sieg scheint sich manchmal der einen und manchmal der anderen Seite zuzuneigen, bis Rama persönlich in einem Duell den König Lankas tötet. Vibhishana wird als Nachfolger Ravanas zum neuen König ernannt und alle freuen sich auf die Wiedervereinigung von Rama und Sita.

Rama zeigt aber wenig Interesse an Sita und beschimpft sie vielmehr, da sie im Hause eines anderen Mannes gelebt hat. Erst, als Sitas makellose Keuschheit durch die Kraft eines rituellen Feuers bestätigt wird, ist Rama bereit, seine ewige Gefährtin wieder als seine Frau anzunehmen.

Im pushpaka [himmlisches Flugzeug] Ravanas fliegen Rama, Lakshmana, Sita, Sugriva, Hanuman und alle anderen Freunde Ramas zurück nach Ayodhya. Mit der lang ersehnten und viel umjubelten Krönung Ramacandras zum neuen Kaiser endet der Yuddha-kanda.

Das Ramayana ist Thema
unzähliger Filme und Theaterstücke

VII) Uttara-kanda

Der letzte (uttara) Teil ist der umstrittenste und vielfältigste aller sieben Teile des Valmiki Ramayana. In mancher Hinsicht gleicht er einem Epilog.

Der wichtigste Abschnitt dieses kanda ist sicherlich die Fortführung der Geschichte von Sita und Rama. Die Verbannung hinter sich, Ravana besiegt, und in Ayodhya zu Kaiser und Kaiserin gekrönt, endet der Yuddha-kanda für Sita und Rama mit einem perfekten Happyend. Doch das vollkommene Glück ist nur von kurzer Dauer.

Obwohl Sitas Keuschheit und unverrückbare Treue zu Rama jenseits jeden Zweifels ist und darüber hinaus durch ein Feueropfer eindeutig bewiesen wurde, gibt es in der Bevölkerung Ayodhyas immer wieder hässliche Gerüchte. Rama hört davon, dass Sitas Keuschheit in Frage gestellt wird und glaubt, es seiner Stellung als König schuldig zu sein, darauf zu reagieren. Obwohl er weiß, dass alle Anschuldigungen falsch sind, und obwohl Sita schwanger ist, verbannt er seine Frau aus Ayodhya. Sita und die Zwillinge Lava und Kusha, die ihr bald darauf geboren werden, finden Zuflucht im Ashram Valmiki Munis, des Verfassers des Ramayana.

Einige Jahre später, während der Ausführung eines Pferdeopfers, erscheinen die Zwillinge in Ayodhya und tragen das Ramayana vor Rama und den versammelten Weisen vor. Rama erkennt seine Söhne und schickt nach Sita, um sie wieder nach Ayodhya zurück zu bitten.
Doch Sita weigert sich, dem Begehren Raghavas [Ramas] zu folgen. Sie beschließt, in den Schoß ihrer Mutter, der Erde, zurückzukehren. Als die Erde sich daraufhin öffnet, verschwindet Sita in ihr und lässt Rama, ihre Söhne und ganz Ayodhya verzweifelt zurück.

Rama legt in seiner grenzenlosen Trauer das Königreich in die Hände seiner beiden Söhne und begibt sich, zusammen mit allen Einwohnern Ayodhyas, zum Fluss Sarayu, um sein Leben in den Fluten aufzugeben. So beendet Vishnu sein Spiel als Rama, Sohn eines Königs namens Dasharatha und Ehemann Sitas, auf dieser Erde.

Die Kapitel 1-34 und 35-36 sind jedoch jeweils eine Beschreibung von Ravanas bzw. Hanumans Geburt und der Hintergründe für ihre außergewöhnliche Macht, die sie beide, jeden auf seine Art, auszeichnet. In den restlichen Kapiteln des siebten Teils wird, wie oben schon erwähnt, die Geschichte Sitas und Ramas fortgeschrieben. Es finden sich dort aber auch Geschichten über andere Charaktere des Ramayana, die mit bestimmten Handlungssträngen oder Personen der ersten sechs Teile in Verbindung stehen.

Der Uttara-kanda, und damit auch das Ramayana als Ganzes, enden mit einer Aufzählung des unbegrenzten und unbezahlbaren Nutzens, den das Hören, Lesen und Rezitieren des Ramayana gewährt.

 

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Berlin – Ramachandra's Erscheinungstag
Vor vielen Millionen Jahren erschien Krishna in einer Inkarnation namens Ramachandra, als Prinz, dem seine Ehefrau Sita entführt wurde. Hier sind schöne Fotos, die im Jahre 2006 von André Wagner aufgenommen wurden.

Musik: "Raghupati Raghava Raja Rama", altes indisches Volkslied über die Ramachandra-Inkarnation Krishnas, das auch von Mahatma Gandhi gesungen wurde.

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